Die Feuerwehr kam in AKK prima durch

Kastel/Kostheim – Wo sind die Engpässe in Kastel und Kostheim, an denen die Feuerwehr im Ernstfall schlecht durchkommt? Und wie ist es um die Parkmoral der Verkehrsteilnehmer bestellt? Das testeten die Wiesbadener Berufsfeuerwehr, die  Wiesbadener Ordnungspolizei und Vertreter der beiden Ortsbeiräte jetzt bei der jährlichen Feuerwehrkontrollfahrt durch die engen Straßen von Alt-Kastel und Alt-Kostheim.

„Die Feuerwehr muss wissen, wie sie im Ernstfall durchkommt“, erläuterte Hauptbrandmeister Thomas Ramb den Hintergrund. „Das Gedächtnis der Verkehrsteilnehmer, die Rettungswege freizuhalten, reicht leider in der Regel über zwei bis drei Monate nicht hinaus“, ergänzte Enrico Niels von der Ordnungspolizei.

„Eine solche Kontrollfahrt ist nur mittelfristig wirksam, deshalb muss sie regelmäßig wiederholt werden“, ergänzte sein Kollege Ralf Closset. Von der Kasteler Feuerwache der Berufsfeuerwehr ging es zunächst in die Marie-Juchacz-Straße, die an diesem Abend erstaunlich frei war. „Beide Feuerwehrzufahrten sind frei“, so die positive Bilanz.

Vorneweg fuhren die Ordnungshüter mit der Presse, gefolgt vom Drehleiterwagen der Berufsfeuerwehr und den Privatwagen der Ortsbeiratsmitglieder. Mit dabei waren die Kasteler Ortsvorsteherin Christa Gabriel, Stadtrat Rainer Schuster, Klaus Beuermann (alle SPD), Hartmut Bohrer (AUF) und Gerd-Josef Weckbacher (FWG). An den Kasteler Rheinwiesen an der Eleonorenanlage hatten die Ordnungshüter dann einiges zu tun. Gleich zwei BMWs und ein VW Passat behinderten den fließenden Verkehr und standen im absoluten Halteverbot.

Die Polizisten verteilten Strafzettel und machten Beweisfotos. Je 15 Euro wegen Falschparkens sind hier fällig. Einer der betroffenen Autofahrer kam angelaufen und wollte gleich zahlen, was nicht möglich ist. „Abends ist es schwer, einen Parkplatz zu kriegen“, hatte er gleich eine Ausrede parat.

Krass war die Situation dann vor der Bastion Schönborn, wo gleich sieben Motorräder und Motorroller den Wendehammer versperrten. Maschinist Jürgen Kuschik hatte mit seinem Drehleiterfahrzeug alle Hände voll zu tun. „Bei uns zählt jede Minute“, betonte Hauptbrandmeister Ramb. „Wenn es um Menschenleben geht, kann das tödlich sein.“ Auch hier gab es zahlreiche Verwarnungen.

Über die Zehnthofstraße und die Admiral-Scheer-Straße ging es weiter in die Kostheimer Siedlung. Auch hier waren die engen Straßen erstaunlich gut passierbar. Selbst der Engpass in der Klagenfurter Straße wurde von den Brandschützern mit viel Augenmaß gemeistert.

Ähnlich war die Situation in Alt-Kostheim in der Berberichstraße und in der Luisenstraße, bevor dann in der Herrenstraße nach knapp drei Stunden Schluss war. „Es ist noch nicht optimal, aber die Verkehrsmoral ist besser geworden“, lobten die beiden Ordnungspolizisten Niels und Closset. „Man sieht, dass diese Kontrollfahrten durchaus etwas bringen.“ Ein Abschleppen wegen extremer Behinderung war an diesem Abend erfreulicherweise nicht notwendig.

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.