BRETZENHEIM – Weiter im Aufwind in der 3. Handball-Bundesliga der Damen sind die Bretzenheimer Ischn. Nach dem überraschenden 22:20-Auswärtssieg beim Spitzenteam SV Germania Fritzlar siegte die SG Bretzenheim im letzten Heimspiel des Jahres erneut. Gegen den HV Chemnitz gewann das Team von Coach Christian Grzelachowski in einer hart umkämpften und spannenden Partie mit 24:23 (10:9). Damit bleiben die Ischn Fünfter in der Tabelle mit Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen.
Bemerkenswert ist, dass der Sieg gegen die Ostdeutschen mit einer Rumpfmannschaft zustande kam. Der Trainer musste auf Torjägerin Katharina Mack (Zahn-OP) und Torfrau Vanessa Gerken (krank) ebenso verzichten wie auf Anika Schmitt (Schrauben aus der Hand) und zeitweise auf Julia Veeck (Kniebeschwerden). Hinzu kommt die Langzeitverletzte Kim Quetsch (Kreuzbandriss). Der Coach führte vor der Partie ein langes Gespräch mit seiner Leistungsträgerin Lena Kahnert. Die angehende Polizeibeamtin hat gerade eine harte Klausurenzeit hinter sich und spielte wie befreit auf. „Ich wusste, dass sie heute zündet, sie hat das super gemacht“, lobte der Trainer Kahnert, die neun Treffer erzielte, darunter den vorentscheidenden Siebenmeter zum 24:22. Der Rest war Bretzenheimer Jubel.
In der ersten Hälfte war bei den Ischn noch mächtig Sand im Getriebe. Hinten stand die SG zwar stabil, aber vorne gab es zu viele Fehlpässe und Konzentrationsschwächen. So reichte es zur Halbzeit nur zu einem mageren 10:9. In der zweiten Hälfte trumpfte dann wie erwähnt Lena Kahnert auf, die für die Ischn immer wichtiger wird. Sehr schön anzusehen war auch ein gelungener Trickwurf von Jessica Kleinjung über die herausstürzende Gästetorfrau hinweg zum 23:22. So erfreuten sich die Bretzenheimer Zuschauer am erfolgreichen „Herzschlagfinale“ (O-Ton Grzelachowski) genauso wie an einer Verlosung und an heißem Glühwein.
SG Bretzenheim: Wenselowski, Schlesinger; Veeck (1), Römer, Bach (3), Dold (5), Dankwardt (1), Chwalek (3), Dingeldein (1), Kahnert (9), Kleinjung (1).