MAINZ – Kein Zweifel: Die Ludwigsstraße ist eine der wichtigsten Straße der Innenstadt. Im Laufe ihrer 200-jährigen Geschichte musste sich die „Lu“, wie die Magistrale oft genannt wird, immer wieder neu erfinden. So auch in der Gegenwart.
Denn mit der Deutschen Bank und dem Karstadt-Gebäude sowie weiteren Anbauten der Altstadt-seitigen Seite ist auch nach außen hin sichtbar, dass dieser Bereich der Lu in die Jahre gekommen ist, um es diplomatisch zu formulieren. Eine Aufwertung tut not, und die soll jetzt kommen. Die entsprechenden Unternehmen stehen bereits in den Startlöchern: Die eigens gegründeten Boulevard Lu GmbH & Co. KG und auch die Fuststraße Entwicklungs GmbH & Co. KG wollen das für die Mainzer Innenstadt so wichtige Areal aufwerten.
Nach einem jahrelangen Prozess mit Diskussionen, verworfenen Ideen und abgesprungenen Investoren ist das Projekt der Lu-Umgestaltung endlich ein gutes Stück weitergekommen. Denn Oberbürgermeister Michael Ebling hat nun eine Absichtserklärung unterschrieben, in dessen Mittelpunkt die Deutsche Bank und Karstadt stehen.
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„Als kluges Konzept“, bezeichnete OB Ebling die Pläne der Investoren, die er als „gute Partner“ der Stadt sieht. Es werde keinen Abriss geben, da weite Teile der seit vielen Jahrzehnten bekannten Gebäude bestehen bleiben, betonte der Rathauschef, der darin auch den wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit sieht. Wie der OB bei der Unterzeichnung bekanntgab, sei der ersten Bauantrag bereits eingegangen. Der Antrag betreffe den Bereich der Deutschen Bank.
Auch die beiden zuständigen Dezernentinnen Manuela Matz (Wirtschaft) und Marianne Grosse (Bauen) zeigten sich erfreut und erleichtert, dass es in Sachen Ludwigstraße endlich vorangeht. Besonders die seit etlichen Jahren amtierende Baudezernentin verwies noch einmal auf den mittlerweile knapp neun Jahre andauernden Diskussions- und Planungprozess. Für Dezernentin Matz ist die Lu ein Frequenzbringer höchster Güte. Von der Umgestaltung und Aufwertung würden auch die umliegenden Straßen beziehungsweise Geschäfte und gastronomischen Einrichtungen profitieren.
Handel, Kultur, Gastronomie und Wohnen – diese vier wichtigen Aspekte sollen mit der Umgestaltung aufgewertet werden. Es soll wieder zu einem Erlebnis werden, in Mainz die Lu aufzusuchen, betonten alle Beteiligten, darunter die beiden Investoren Dirk und Tim Gemünden aus Ingelheim, die den Architektenwettbewerb hinwiesen, der bis kommenden April abgeschlossen sein soll.
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Die zwanziger Jahre werden freilich schon fortgeschritten sein, bis die Lu in hoffentlich neuer Pracht erstrahlt. Allein der Umbau der Deutschen Bank werde rund zwei Jahre in Anspruch nehmen. Der Bankbetrieb werde während der Bauzeit aufrecht erhalten. Was alle Beteiligten ebenfalls freut: Karstadt stehe zu Mainz und sei willens, die ebenfalls in die Jahre gekommene Filiale (früher Hertie) zeitgemäß aufzuwerten.
Der unterzeichnete Absichtserklärung vorausgegangen waren die Ludwigsstraßen-Foren der Jahre 2011 bis 2013, ein 14-Punkte-Papier von 2016, ein Investorenwechsel 2017 und ein überarbeitetes Nutzungskonzeptes der neuen Investoren, das den Stadtrat im September passierte.