BRETZENHEIM – Partystimmung herrschte am Fastnachtssamstag in der seit Wochen ausverkauften IGS-Halle, wo 500 Handballfans, viele kostümiert, in der proppenvollen Halle das Fastnachtsderby in der Zweiten Bundesliga zwischen der SG Bretzenheim und dem FSV Mainz 05 erlebten. In einem sehenswerten und zeitweise hochklassigen Spiel setzten sich die Bretzenheimer Ischn am Ende verdient mit 29:25 (15:15) gegen die Meenzer Dynamites durch. „Derbysieger, Derbysieger“ und die „Nummer eins in Mainz sind wir“, sangen die Bretzenheimer Fans am Ende gemeinsam mit ihren Ischn, die Revanche für die Hinspielniederlage nahmen.
In der ersten Hälfte entwickelte sich eine rassige Partie, in der die Führung hin und her wechselte und beide Teams auf Augenhöhe agierten. Die SG, angeführt von Kapitänin und Regisseurin Katharina Mack, setzte auf mannschaftliche Geschlossenheit und taktische Disziplin. Sehenswert war ein Heber von Mack zum 15:14 von der Mittellinie aus. Die Dynamites setzten sich häufig über ihre beiden Außenpositionen durch und hatten in Elisa Burkholder eine gewohnt wurfgewaltige Rückraumspielerin. Zudem traf die Ex-Bretzenheimerin Larissa Platen sehr sicher vom Siebenmeterpunkt.
Knackpunkt der Partie waren vermutlich kurz vor der Halbzeit zwei unabsichtliche Gesichtstreffer der Dynamites gegen SG-Torfrau Julia Wenselowski, die jeweils Zwei-Minuten-Strafen gegen die 05er nach sich zogen. Die Torhüterin, bis dahin schon gut im Spiel, steigerte sich im zweiten Durchgang voller Adrenalin noch einmal erheblich und zeigte Klasseparaden in Serie. „Jule, Jule“-Sprechchöre waren die Folge. 41,9 Prozent abgewehrte Bälle standen am Ende in ihrer Statistik. Die Ischn zogen Mitte der zweiten Hälfte von 17:17 auf 23:19 davon. Auch eine offene Felddeckung der Dynamites nutzte am Ende nichts mehr, die Gastgeberinnen gewannen verdient und kletterten in der Tabelle auf Platz elf.
„Mindestens einen Derbysieg wollten wir haben“, sagte SG-Kapitänin Katharina Mack im Anschluss in Anspielung auf das verlorene Hinspiel. „Jule hat heute einiges rausgefischt.“ Wenselowski gab das Lob an ihre Mitspielerinnen weiter. „Die ganze Mannschaft hat gewonnen.“ Die beiden Gesichtstreffer seien keine Absicht der Gäste gewesen. „Das waren unkontrollierte Bälle, der zweite Ball hat leichte Schmerzen verursacht.“
SG Bretzenheim: Julia Wenselowski (1), Rixa Hahn; Jana Haas (2), Carina Gangel (4), Kim Quetsch (3/2), Alissa Werle, Linda Bach (3), Lea Helle (4), Isa Graebling (1), Katharina Mack (6), Ann-Sophie vom Hagen (2), Hanna Dankwardt, Josi Dingeldein (3), Michelle Köhler, Trainerin: Ildiko Barna.
FSV Mainz 05: Kristin Schäfer, Lena Schmid; Michelle Breitbarth, Anna Weidle, Amelie Gilanyi (1), Christin Kühlborn (1), Nora Schulze, Larissa Platen (6/4), Leah Schulze (3), Selina Adeberg, Julie Jacobs (2), Saskia Fackel (3/2), Simone Karl, Melanie Grawe (1), Lena Thoss (3), Elisa Burkholder (5), Trainerin: Ilka Fickinger.
Autor: Oliver Gehrig