DRAIS – Die Freiwillige Feuerwehr benötigt über kurz oder lang ein neues Domizil. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung aller Mainzer Feuerwehrgerätehäuser durch die Gebäudewirtschaft Mainz.
Bei der Untersuchung wurden das Raumangebot und der Gebäudezustand, aber auch die Brandschutz- und Sicherheitstechnik, die Haustechnik und das Erweiterungspotenzial unter die Lupe genommen. Beleuchtet wurde parallel, ob die Feuerwehrhäuser die Vorgaben der Gemeindeunfallversicherung erfüllen.
Letzteres ist in Drais das Hauptmanko und wird mit der Note sechs bewertet: „Das vorhandene Gebäude ist nicht als Feuerwehrstandort geeignet“, heißt es in der Untersuchung. Für die übrigen Kriterien wie Gebäudezustand und Ausstattung vergibt die Analyse die Note 3,7. Aber: Da der Standort nur eingeschränkt erweitert werden könne, sei es fraglich, ob der „aufgrund seiner Gesamtgröße dauerhaft als Standort für eine Freiwillige Feuerwehr geeignet ist“, heißt es in der Analyse.
Mit dem Ergebnis der Untersuchung beschäftigten sich die stellvertretende Wehrführerin Eva Bockis und die Mitglieder des Ortsbeirats in ihrer jüngsten Sitzung. Warum das Gebäude nicht mehr geeignet ist, machte Ortsvorsteher Norbert Solbach (CDU) an zwei Beispielen deutlich: So besitze das Feuerwehrhaus nur drei Garagen, die Wehr habe aber vier Fahrzeuge. Und die Wagen dürfen sich beim Ausrücken auf ihrem Weg nicht kreuzen – was in Drais jedoch nicht zu vermeiden sei.
Einige Mängel, die die Studie auflistet, sind nach Angabe von Bockius inzwischen beseitigt worden, darunter der Einbau feuerfester Türen und einer Absauganlage für Abgase. Die Feuerwehr-Verantwortlichen und der Ortsbeirat sind sich laut Solbach darin einig, dass ein Neubau für die Wehr notwendig sei – und auch zügig realisiert werden sollte.
„Die Sachargumente sprechen eindeutig für den Neubau eines funktionsfähigen Feuerwehrhauses“, sagt er. Dies gelte auch vor dem Hintergrund, dass die Draiser Freiwilige Feuerwehr eine sehr große und aktive Einheit ist. Zu ihrem Einsatzgebiet zählt neben Drais auch der deutlich größere Nachbarstadtteil Lerchenberg. Der Zeitplan für den Neubau ist allerdings noch offen – schließlich müssen laut Untersuchung sieben Feuerwehr-Gerätehäuser in Mainz durch Neubauten ersetzt werden, zwei weitere sollen am Standort erweitert werden.