RÜSSELSHEIM – Im freien Atelier „freiraum f3“ der Stadt Rüsselsheim am Main findet bis zum 19. Februar die nächste Kunstresidenz mit Ausstellung und Performancekunst von Christian Bihn statt. „Die nur kurze Übergangszeit nach der letzten Residenz zeigt, wie wichtig dieses offene Angebot für die junge Kunstszene geworden ist. Der ‚freiraum f3’ hat sich zu einer Plattform für Kunst- und Kulturschaffende der Region und als Treffpunkt für alle Interessierten entwickelt. Mittlerweile ist er ein wichtiger Netzwerknukleus für die gesamte Szene“, freut sich Bürgermeister und Kulturdezernent Dennis Grieser.
Der Kulturschaffende und Historiker Christian Bihn thematisiert mittels Performancekunst und künstlerischer Experimente vor allem die Themen häusliche Gewalt und mentale Gesundheit. Bisher war er als Kulturtreibender vor allem in der Organisation aktiv. „Es ist spannend, Kunst zum ersten Mal in dieser öffentlichen Form ausprobieren zu können“, sagt der Rüsselsheimer.
Zentraler Punkt seiner Ausstellung ist die Performanceinstallation „setz.dich“, die durch das Schaufenster der Frankfurter Straße zu sehen ist. Der noch idyllisch gedeckte Tisch ist ein Symbol dafür, wie Opfer und Täter*innen häufig versuchen, häusliche und psychische Gewalt vor der Öffentlichkeit zu verbergen und wie groß die zerstörerische Kraft ist. Stück für Stück wird Bihn die eine Hälfte des Tisches und damit das Bild, das dahintersteckt, zerstören. Geschaffen hat er die Installation auch als einen Beitrag für den Aktionstag „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 14. Februar. Darüber hinaus präsentiert er unter anderem ein Fotoprojekt mit Gesichtern und will die Residenz nach der Vernissage um 4. Februar um 15 Uhr zusätzlich nutzen, um lokalen Künstler*innen eine Gastbühne für musikalische und gestalterische Beiträge zu bieten. Interessierte können sich per E-Mail an christian.bihn@t-online.de melden, wenn sie an einem Nachmittag oder Abend künstlerisch aktiv werden wollen, sei es zum Musikspielen, Malen, Zeichnen oder für Performance-Kunst.
Zu den Gästen wird unter anderem das Café Wunderbar der Caritas am 9. Februar mit einem offenen Singtreff und einem Kunstworkshop zählen. Für die Ergebnisse des Workshops hat Bihn bereits eine Wand reserviert, um sie im Anschluss präsentieren zu können. Ebenfalls ist geplant, dass am 16. Februar Saxophonist Stephan Völker in Begleitung des Bassisten Christian Spohn auftreten wird. Den Abschluss macht die Finissage am 18. Februar (15 Uhr) mit der Lesung des Texts „insight“.
Wann immer Bihn anwesend ist, sind auch spontane Besuche möglich. Feststehende Termine, Informationen sowie Dokumentationen zur aktuellen Kunstresidenz sind unter www.walk-off-shame-de/setz-dich zu finden.
Wer wie der Kulturschaffende Bihn Interesse hat, den „freiraum f³“ für kulturelle Projekte zu nutzen, kann sich an die Kultursteuerung der Stadt Rüsselsheim am Main unter Telefon 06142 83-2027 oder per E-Mail an kultursteuerung@ruesselsheim.de wenden.
Silke Fey
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main