Start Gesellschaft Pferdestärken im Einsatz Holzrücken >>>Moni und Patrick Thomas unterstützen den Waldtransport in...

Pferdestärken im Einsatz Holzrücken >>>Moni und Patrick Thomas unterstützen den Waldtransport in Ober-Olm

Die Neugier und Staunen im Publikum vor Anmut und Kraft von „Moni“. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

OBER-OLM – Für Publikum war gesorgt. Die Ankündigung auf der Info-Tafel mit Kreide geschrieben hatte die Neugier bei vielen Waldbesuchern geweckt: Das Rücke-Pferd „Moni“ kommt in den Ober-Olmer Wald. Seitdem das Forstamt das Wald-Naturschutzzentrum um einen Spielplatz in der Nähe ergänzte und damit die Bildungsangebote um den Spaßfaktor vergrößerte, schauen noch mehr Familien vorbei.

In fast hundert Gesichter schaute Förster Jan Hoffmann am Moni-Besuchstag, während er erklärte, was die Forstleute eigentlich mit „Holz rücken“ meinen. „Wir holen das Holz nicht aus dem Wald, wir rücken es“, klärte der Förster auf. Es sei damit der Transport in die Nähe der Wege gemeint, der im Winter geschlagenen Bäumen und Hölzer, damit sie die Forstmaschinen leichter erreichen können. Eine Arbeit, die früher vollständig von Pferden erledigt worden sei. Manchmal auch von Ochsen, woran sich noch Menschen, die in Ober-Olm leben, erinnern, so der Förster: „Also vor noch gar nicht so langer Zeit“. Seit wenigen Jahren setze man im Ober-Olmer Wald wieder ganz gerne Pferde ein, fuhr Hoffmann fort. Der Vorteil: Forstschlepper müssen weniger rangieren und belasten den empfindlichen Waldboden weniger.

Inzwischen stieg die Spannung weiter und nach wie vor war keine Moni in Sicht. „Wir laufen jetzt ein Stück durch den Wald an die Stelle, wo sie mit ihrem Besitzer, Patrick Thomas arbeitet.“ Dann endlich war es soweit. Das Warten wurde belohnt: Ein rheinisch-deutsches Kaltblut sei die Moni, erläuterte Thomas. Staunen und Vorsicht auf der Zuschauerseite und gewaltige Muskelkraft gepaart mit einem Blick, wie ihn nur Pferde haben können, auf Monis Seite. „Sie wird bald sieben Jahre alt.“

Moni und Patrick Thomas bei der Arbeit im Ober-Olmer Wald.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Ihr Einsatz sei der erste nach dem Mutterschutz. „Aahhh!“, flüsterte das Publikum. Sodann zeigte Moni, mit welcher Leichtigkeit sie die Stämme, einen nach dem anderen, aus dem Wald ziehen kann. Maximal sechs bis sieben Stunden könne sie das am Tag tun und braucht zwischendrin eine Pause von neunzig Minuten. Viele weitere Antworten lieferten Thomas und Hoffmann auf Fragen, auch zum Baumfällen selbst. Es gehöre zur Waldpflege. Ob man das Rücken komplett mit dem Tier stemmen könnte? Das wäre zu zeitaufwendig und auch gefährlich, sagte Hoffmann. Bei den Holzstapeln, die Forstleute Polter nennen und die am Wegesrand liegen, kommen Maschinen zum Einsatz. Seit 2021 unterstützt Pferde-Rücker Thomas den Holztransport aus dem Wald mit seinen Pferden. „Für alle, die auch selbst einmal Hand anlegen wollen“, kündigte Hoffmann schließlich an, „bietet Patrick Thomas am 21. April einen Schnupperkurs zum Holzrücken mit dem Pferd an“.

Gregor Starosczyk-Gerlach