KOSTHEIM – Unter dem neuen Motto „Ganz nah anders“ stehen die 21. AKK-Kulturtage, die jetzt mit einem Konzert und einer Vernissage in der Alten Ortsverwaltung in Kostheim eröffnet wurden. Dazu begrüßte das neue Organisatorinnen-Trio Claudia Bau, Ute Sixel und Sabine Kronenberger rund 200 interessierte Gäste im Innenhof des Gebäudes. „Die Übernahme der Organisation war für uns ein Sprung ins kalte Wasser“, bekannte Claudia Bau, die ihrer Vorgängerin Monika Fuhrmeister für die Hilfestellung dankte. 46 Veranstaltungen in vier Wochen in drei Stadtteilen seien eine Herausforderung. „Aber wir haben eine gemeinsame Sprache gefunden, da wir alle in kreativen Berufen tätig sind“, so Bau. Das Theaterzelt an der Reduit wurde aus Kostengründen gestrichen, dafür gibt es bei den AKK-Kulturtagen diesmal mehr Veranstaltungen der Vereine und der Kirchengemeinden.
Lobende Worte für das neue Trio fand der Wiesbadener Kulturdezernent Axel Imholz (SPD). „Solche Lücken schließen sich nicht automatisch, vor einem Jahr war das noch nicht sicher.“ Der Mainzer AKK-Beauftragte Horst Maus sprach von einem „sehr guten Portfolio im Jahr eins nach dem Neustart“. Grüße aus Amöneburg übermittelte Ortsvorsteher Rainer Meier (SPD). „Es sind andere Kulturtage als wir sie bisher kennen“, bekannte der Kostheimer Ortsvorsteher Stephan Lauer (CDU). „Es sind viele junge Leute da.“ Es sei klasse, dass jungen Künstlern eine Plattform gegeben werde“, bekräftigte die Kasteler Ortsvorsteherin und Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel (SPD). Ute Sixel stellte dann die Rockband „Invisible Member“ vor, die aus sechs jungen Musikern aus Kostheim und Mainz besteht. Die Sechs unterhielten mit Coverhits wie „Let me entertain you“ von Robbie Williams und „Back in Black“ von Amy Winehouse.
Anschließend lud der junge Kostheimer Künstler Patrick Hermann (22) zur Vernissage seiner Ausstellung „Searching – Holzschnitte und Gemälde“ ins Innere ein. „Ich bin auf der Suche nach allem, was ich sehe und fühle“, sagte Hermann im Gespräch mit der Lokalen Zeitung. Zu allererst widmete er sich dem Thema Mensch und startete seine Arbeit vor sechs Jahren mit einem Selbstporträt. Seine Holzschnitte zeigen Kommilitonen und bekannte Motive wie die Mona Lisa von Leonardo da Vinci und „Die Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli. „Dieses Gemälde symbolisiert Liebe, Erotik und Schönheit“, erläuterte Hermann, warum er sich für dieses Motiv entschieden hat. Weitere Motive sind „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich und das Foto „Der Kuss am Times Square“ nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die farbenfrohen Drucke sind für 50 Euro käuflich zu erwerben.
Patrick Hermann studiert Kunstgeschichte in Frankfurt am Main. Er arbeitet in seinen eigenen vier Wänden in Kostheim oder im Atelier der Kostheimer Künstlerin Elli Weishaupt, die bei der Vernissage ebenfalls anwesend war. Die Ausstellung von Patrick Hermann ist noch bis 23. September donnerstags von 18 bis 20 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr im Heimatmuseum, Hauptstraße 137, zu sehen. Eine Druckvorführung gibt es am Samstag, 22. September, ab 18 Uhr.