Start Gesellschaft Vom Opa die Gene der Schnitzleidenschaft geerbt

Vom Opa die Gene der Schnitzleidenschaft geerbt

MOMBACH – Betritt man die Wohnung der Familie Silz in Mombach, so entsteht zunächst der Eindruck, in einem Museum gelandet zu sein. Prächtige Schnitzarbeiten zieren die gesamte Fläche und man kann sich gar nicht satt sehen.
Josef Silz war die künstlerische Gabe wohl schon in die Wiege gelegt worden, denn sein Großvater, der allerdings schon zur Zeit der Geburt seines Enkels nicht mehr lebte, war Zimmermann und hatte sich nebenbei ebenfalls mit der Kunst des Schnitzens beschäftigt. Obwohl Josef Silz als gelernter Automechaniker und später Fahrer des Direktors eines großen Unternehmens wenig mit Holz zu tun hatte, befasste er sich in seiner Freizeit immer wieder mit der Schnitzerei.

Kunstvolle Madonnen, von denen auch einige diverse Kirchen in Rheinland-Pfalz zieren, sind Meisterwerke par excellence. Besonders stolz ist der gebürtige Finther, der seit 45 Jahren in Mombach lebt und dessen Herz dennoch auch für Finthen schlägt, auf das Exemplar, das er für die Heilig Geist-Kirche in Mombach hergestellt hat, denn dieses Werk wurde von Kardinal Lehmann geweiht.
Zahlreiche Madonnen und eine mit viel Liebe zum Detail geschnitzte Krippe befinden sich auf und in einem Schrank, den sowohl zahlreiche figürliche Verzierungen als auch exklusive Ornamente schmücken.
Für seine Studien zu allerlei Techniken ließ er keinen Erdteil aus. Der heute 88-Jährige bereiste früher gemeinsam mit seiner Ehefrau den ganzen Erdball, um alle möglichen Techniken zu erlernen, die er dann in Mombach in seiner Werkstatt im Keller ausführte. So hatte sich der Ehrenvorsitzende des Mombacher Künstlerkreises auch intensiv mit Kerbschnitten – einer der ältesten ornamentalen Künste – befasst.
Auch die weiteren Hobbys des vielseitig Interessierten trugen bei den Reisen Früchte. So ließ er kein paläontologisches Museum aus, denn die Geheimnisse der Paläontologie wollte er genau ergründen. Zu seiner Fossiliensammlung weiß der rüstige Rentner allerlei zu erzählen.

Ebenfalls beachtenswert ist die Steinsammlung aus nah und fern. Nicht nur seltene Exemplare aus Süd- und Mittelamerika sind zu finden, auch im Roten Meer hat der Globetrotter nach außergewöhnlichen Steinen getaucht.
Seine Sammlung aus dem Mainzer Becken war schon europaweit auf diversen Ausstellungen zu sehen. Mittlerweile besucht Silz gelegentlich die Grube Clara, ein Bergwerk in Oberwolfach im Schwarzwald, das für seine fast 400 verschiedenen Mineralien bekannt ist.