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„Ich begegne jedem Menschen völlig offen“ Gespräch mit Markus Schöllhorn über Berührungen und Wohlbefinden

Markus Schöllhorn, der erste zertifizierte Kuscheltherapeut in Mainz. Foto: privat

HAMÜ – „Kuscheltherapie? – Nie gehört, was ist denn das?“ So oder so ähnlich reagieren vermutlich viele. Markus Schöllhorn ist der erste zertifizierte Anbieter dieser Therapieform in Mainz.

Journal LOKAL: Herr Schöllhorn, auf der Titelseite Ihres Faltprospekts liest man: „Kuschel dich glücklich“. Wie ist das zu verstehen?

Markus Schöllhorn: Jeder Mensch braucht gute Berührungen wie die Luft zum Atmen. Dabei wird das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet, was positive Auswirkungen gegen Stress, Schmerzen, Bluthochdruck und auch Depressionen hat. Wer viel kuschelt, ist glücklicher als berührungslose Menschen.

Journal: Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Schöllhorn: Ich bin 54 Jahre alt und lebe im neuen Quartier „Wohnen am Hartenberg“. Beruflich bin ich selbstständig, unter anderem als Fotograf und „Seelenmasseur“.

Journal: Sie sind zertifizierter Kuscheltherapeut. Was beinhaltet die Ausbildung?

Schöllhorn: Ich hatte die Ausbildung bei der ,Kuschelkiste‘ in Leipzig gemacht, sie umfasste mehrere Seminare und beinhaltet Theorie und Praxis. Dazu gehörten Biologie, Psychologie und Ethik, aber auch Übungen wie unterschiedliche Kuschelpositionen.

Journal: Wenn man zu Ihnen als Berührung suchende Person kommt, was kann man erwarten?

Schöllhorn: Zunächst einmal sehr viel Empathie. Ich begegne jedem Menschen völlig offen und vorurteilsfrei, nehme ihn an, wie er ist. Die meisten kommen in schwierigen Lebenssituationen wie zum Beispiel nach Trennung in Prüfungsphasen oder nach dem Tod des Partners. Etliche haben schon seit Jahren, gar Jahrzehnten keine liebevollen Berührungen mehr erfahren. Ihnen biete ich in einem geschützten Rahmen übergangsweise das an, was eigentlich jeder Mensch regelmäßig braucht.

Journal: Wo sind die Grenzen, was sind die No-Gos?

Schöllhorn: Ganz klar, wo es in den Bereich der Sexualität geht. Dafür gibt es andere Dienstleister. Kuscheln ist zwar sehr intim, aber in keinem Fall sexuell orientiert.

Journal: Und was sollte man mitbringen?

Schöllhorn: Man muss über zwei Schatten springen. Zum einen sich eingestehen, dass man ein Berührungsdefizit hat. Man kann als Single viele Freunde haben, aber mit wie vielen von ihnen möchte man Arm in Arm auf dem Sofa liegen? Auch in langjährigen Beziehungen kommt es nicht selten vor, dass die Zärtlichkeit verloren geht. Zum zweiten muss man sich überwinden, für etwas Geld zu bezahlen, was eigentlich kostenlos sein sollte.

Journal: Auf Ihrer Internetplattform finden sich außer der Kuscheltherapie noch andere Angebote, in welchem Zusammenhang stehen sie mit der individuellen Betreuung?

Schöllhorn: Ich biete vieles an, was ich gut kann und was der Seele guttut: Wellness-  oder Klangschalenmassagen, bei denen man durch den Klang und die Schwingung der Klangschale „massiert“ wird. Ich stehe als Gesprächspartner zur Verfügung. Außerdem initiiere ich regelmäßig ein ,Singen für alle‘ sowie eine Disco auf dem Hartenberg. Auch Singen und Tanzen tun der Seele gut.

Journal: Wie kann man Kontakt zu Ihnen aufnehmen?

Schöllhorn: Am besten über meine Website oder Sie sprechen mich einfach beim ,Singen für alle‘ oder der Hartenberg-Disco an.

Journal: Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Ulrich Nilles

Infos unter: seelenbalsam-mainz.de