Start Hessen Abschied vom Wochenmarkt nach 41 Jahren: OB Bausch dankt Familie Kirschke-Tempel

Abschied vom Wochenmarkt nach 41 Jahren: OB Bausch dankt Familie Kirschke-Tempel

Dagmar Kirschke-Tempel und Oberbürgermeister Udo Bausch - Foto: Stadt Rüsselsheim am Main, Fotograf: Peter Thomas

RÜSSELSHEIM – Nach 41 Jahren als Marktbeschicker in Rüsselsheim am Main sind Dagmar Kirschke-Tempel und Lothar Tempel jetzt in den Ruhestand gegangen. An ihrem vorletzten Verkaufstag besuchte Oberbürgermeister Udo Bausch das Ehepaar am Stand auf dem Wochenmarkt im Dicken Busch. Er bedankte sich mit einem Blumenstrauß für die mehr als vier Jahrzehnte währende Treue zur Markttradition in der Stadt.

„Ich freue mich, dass Anbieter wie Sie unsere Märkte so lebendig halten. Denn ein Wochenmarkt ist sehr wichtig für ein regionales, vielfältiges Nahrungsangebot“, sagte Bausch. Mit gleich vier Wochenmärkten im Stadtgebiet sei Rüsselsheim hier sehr gut aufgestellt, bilanzierte der Verwaltungschef. Familie Kirschke-Tempel war immer samstags auf dem Marktplatz in der Innenstadt und donnerstags im Dicken Busch präsent.

Enge Verbindung zu den Kunden
Und wie hat sich das Geschehen auf dem Wochenmarkt in vier Jahrzehnten entwickelt? Einiges hat sich für Familie Kirschke-Tempel tatsächlich verändert: Der Standplatz auf dem Samstagsmarkt zum Beispiel: Anfangs direkt an der Stadtkirche, heute mehr in Mitte auf der Seite zum Rathaus hin. Auch das Sortiment wandelte sich: Gab es zu Beginn noch Blumen, hat Dagmar Kirschke-Tempel den Schwerpunkt des Angebots bald auf Obst gelegt – mit Kern- und Beerenobst aus eigenem Anbau. Den Aussiedlerhof in Wiesbaden-Nordenstadt erbaute das Ehepaar im Jahr 1980.

Am wichtigsten ist für die Familie aber das, was sich in 41 Jahren nicht geändert hat: Die intensive Beziehung zu den Kunden steht hier im Vordergrund. „Es sind 90 Prozent Stammkundschaft“, schätzt die Obsthändlerin und lacht: „Von vielen Menschen kennen wir die Familiengeschichte, sie sind gemeinsam mit uns älter geworden“. Zum Marktbesuch gehören eben auch das persönliche Gespräch und der Austausch von Kuchen- oder Marmeladenrezepten.

Als Marktbeschickerin Verantwortung übernommen
Dagmar Kirschke-Tempel ist ab 1966 in Rüsselsheim aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ihr Mann stammt aus dem Wiesbadener Stadtteil Nordenstadt, wo die Familie viele Jahre lang den eigenen Obstbaubetrieb hatte. Die Verantwortung für die Marktstände trug Frau Kirschke-Tempel von Beginn an selbst. Üblich war das seinerzeit nicht in der Branche, erinnert sie sich: „Dass ich als Frau vor 41 Jahren einen eigenen Marktstand eröffnet habe, war damals noch selten“.

Während des Abschiedsbesuchs bei Familie Kirschke-Tempel nach mehr als vier Jahrzehnten Wochenmarkt in Rüsselsheim blickte Oberbürgermeister Udo Bausch auch in die Zukunft: Der Verwaltungschef zeigte sich ebenso wie der Rüsselsheimer Marktmeister Alexander Fistric sehr zufrieden, dass für beide Termine des traditionsreichen Obststandes schon Nachfolger gefunden wurden.

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main