Start Hessen BUND Hattersheim: Großreinemachen im Okrifteler Wäldchen

BUND Hattersheim: Großreinemachen im Okrifteler Wäldchen

Ein fröhliches Trio: Vera Franssen, Bernd Zürn und Christine Dörr (von links) - Foto: privat

FLÖRSHEIM – Schwergewichtige Nistkästen
„Verdammt schwer, das ‚Ding‘,“, stöhnt Vera Franssen. „Wiegt mindestens 10 Kilo“, ist sich Christine Dörr sicher. Große Verwunderung bei den beiden Vorstandsmitgliederinnen des BUND Hattersheim, als sie das wahre Gewicht erfahren: „Zwischen 4,4 und 4,8 Kilo, je nach Kastentyp“, klärt sie Bernd Zürn vom BUND Flörsheim auf.

Das weiblich dominierte Trio hatte sich am Sonntag, dem 10. März, um 10 Uhr an der Radfahrerhalle im Okrifteler Wäldchen getroffen. Ihr Ziel: Die dort hängenden Meisen- und Fledermauskästen zu kontrolliern und – falls erforderlich – zu reinigen. Eigentlich sollte diese Arbeit schon längst erledigt sein. Durch den überraschenden Tod von Willi Reinhart, der sich Jahrzehnte lang ehrenamtlich darum gekümmert hatte, ergab sich diese Verzögerung.

Willi Reinhart, das große Vorbild
„Willi würde sich bestimmt freuen, uns Drei hier zu sehen“, meint – mit etwas Wehmut – die Eddersheimerin Christine Dörr. „Wenn du uns einweist und die erste Zeit tatkräftig unterstützt, schaffen wir zwei Frauen das gemeinsam“, gibt sie sich optimistisch für die Nachfolgearbeiten ‚unseres‘ Willi. Das verspricht Bernd Zürn gerne und mit Überzeugung. Dabei hilft ihm, dass er rund zehn Jahre lang mit seinem Kumpel Willi  diese Nistkästen gereinigt hat und dadurch genau weiß, wo sie hängen. Dieser unschätzbare Vorteil erleichtert und beschleunigt den Einsatz des Umwelt-Trios.

Wenn’s gefährlich wird sind alte Rentner gefragt: Bernd Zürn beim Abhängen eines Nistkastens – Foto: privat

Gut drei Dutzend Nistkästen im Okrifteler Wäldchen
Ergebnis nach gut drei Stunden Einsatz: 37 Nistkästen gereinigt, einige notdürftig repariert, aber auch einige vermisst. „Es sind jedes Jahr ein paar weniger“, stellt Zürn auch diesmal fest. Sein Plan für die Zukunft: Weitere Kästen an günstig erreichbaren Stellen aufhängen. „Der mühsame  Weg durch Gestrüpp und über umgefallenen Bäume muss nicht sein“, so seine Vorstellung. Außerdem wird er alle Kästen so niedrig hängen, dass er sie vom Boden aus mit einer Spezialstange ab- und wieder aufhängen kann. „Maximal drei Meter hoch. Das reicht“, so seine Planungen. Damit entfällt der sehr mühsame und zeitaufwändige Einsatz einer Leiter.

Gartenschläfer überwintern auch in Meisenkästen
Fasziniert war Vera Franssen von den Gartenschläfern. In acht Meisenkästen hatten sich diese possierlichen ‚Zorros‘ mit dem typischen schwarzen Augenstreif zum Winterschlaf eingerichtet. Manche waren allein, andere bildeten Schlafgemeinschaft. „Um sie nicht unnötig zu stören zählen wir sie nicht sondern machen den Nistkasten sofort wieder zu, wenn wir welche antreffen“, so Bernd Zürn.

In den nächsten Wochen werden die Aktiven des BUND Hattersheim weitere Nistkästen aufhängen. Zunächst im Stadtteil Eddersheim an den Bäumen am Mainufer.

Bernd Zürn
BUND Flörsheim