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Der enorme Fluglärm ist das größte Problem Austausch >>>OB Nino Haase besuchte den Weisenauer Ortsbeirat

OB Nino Haase (r.) stand Ortsvorsteher Ralf Kehrein und dem Ortsbeirat Rede und Antwort. Foto: Oliver Gehrig

WEISENAU – Eineinhalb Stunden stand OB Nino Haase (parteilos) jetzt bei seinem Besuch im Weisenauer Ortsbeirat dem Gremium sowie den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort. Das Topthema, das viel Raum einnahm, war der enorme Fluglärm durch den Frankfurter Flughafen. „Das Thema Fluglärm ist ein besonderes in Weisenau“, betonte Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD) zu Beginn. „Weisenau ist sehr tangiert.“ Das unterstrich SPD-Fraktionssprecher Tobias Hoffmann: „Wir sind im Ranking des Lärms laut ,Zeit’ als Ort ganz oben gelandet. Wir haben im Ortsbeirat mehrere Anträge eingereicht mit Handlungsaufträgen.“ Zu wünschen seien klare Regeln und klare Sanktionsmöglichkeiten. Beim Thema Ultrafeinstaub-Messungen wäre laut Hoffmann mehr politischer Wille wünschenswert. Zum Thema Lärm legte er nach: „Es sollte ein ureigenes Interesse der Stadt sein, dass es leiser wird. Das größte Manko ist die Verlärmung.“

OB Nino Haase bestätigte: „Das Thema Ultrafeinstaub soll intensiver studiert werden. Das Thema wird gesehen.“ Beim Thema Fluglärm verwies der Oberbürgermeister auf eine geplante Einwohnerversammlung am 26. Juni, an der auch Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) und Sachverständige der Behörden teilnehmen. „Ich würde gerne in diesem Rahmen abstimmen, was wir wann wie schreiben.“ Zudem werde ein Positionspapier der Fluglärminitiativen an die Landesregierung vorbereitet. „Wir sollten als Stadt Mainz geschlossen auftreten“, warb Haase um Unterstützung. Die Lufthansa habe immerhin ihre Piloten inzwischen angewiesen, die Landeklappen möglichst spät auszufahren.

Weiteres Thema in Weisenau war der geplante Grundschulneubau. „Darauf warten wir seit Jahren“, monierte Ortsvorsteher Kehrein. „Eigentlich sollte die Schule schon stehen. Da gibt es wenig Verständnis von uns.“ Die Containerlösung bei der Schiller-Schule sei unbefriedigend, der Neubau der Eberthalle lasse auf sich warten. „Der Neubau der Grundschule ist bei der Gebäudewirtschaft Mainz in der Vorplanungsphase“, berichtete Haase. „Wir werden eine Ganztagsschule einplanen.“ Ein Beginn der Baumaßnahme in 2026 sei realistisch. Wo die Interimshalle hinkomme, sei noch unklar. „Es gibt liegenschaftliche Verhandlungen.“ Haase: „Mainz wächst, das stellt uns vor Herausforderungen. Wir haben im Blick, dass die aktuellen Kapazitäten nicht ausreichen.“ Robert Opara (parteilos) kritisierte: „Wir waren schon weiter in der Planung. Das kann man keinem Bürger mehr vermitteln.“ Franz-Josef Schek (SPD) regte an, wenigstens schon mal die Sporthalle zu bauen.  Von einer „Fehlplanung hoch 5“ sprach Annette Wöhrlin (CDU). Im Heiligkreuzviertel entstehe ein 6000 Einwohner zählender neuer Ortsteil ohne Schule, ohne Sporthalle und ohne Verkehrsanbindung.   „Wir haben in Weisenau schultechnisch und kitatechnisch ein Riesenproblem“, bilanzierte Ortsvorsteher Kehrein. „Ins Heiligkreuzviertel und in die anderen Neubaugebiete ziehen überwiegend junge Familien. Es muss nachgesteuert werden.“ Ein hohe Priorität sieht er in der Anbindung der Straßenbahn ans Heiligkreuzviertel. „Wir werden alle Planungen vorantreiben“, versprach Haase. „Nur mit Bussen wird es nicht gehen.“

Abschließendes Thema waren die beiden Bürgerbeteiligungen zur Umgestaltung des Tanzplatzes mit den Radwegeverbindungen in kleinerer Dimension und des Alten Friedhofes in Abstimmung mit der Denkmalpflege. Zum Tanzplatz gebe es einen Ortstermin nach der Sommerpause, versprach der OB. Unglücklich für Radfahrer sei die Auffahrt zur Hanns-Dieter-Hüsch-Brücke und die Umfahrung der Portland Zementwerke, kritisierte Annette Wöhrlin.

OB Haase will die Ortsbeiratsbesuche alle 18 Monate fortführen. „Die Dialoge sind wertstiftend, ich habe viel gelernt.“ Annette Wöhrlin sagte: „Sie sind der erste OB, der das macht. Danke für Ihren Besuch.“

 

Oliver Gehrig