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Die Ischn sind kurz vor dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga TSG Bretzenheim gewinnt beide Heimspiele in der Aufstiegsrunde

Vor dem Spiel bedankte sich die TSG bei ihren Fans. Foto: Oliver Gehrig

BRETZENHEIM – Rechtzeitig in der entscheidenden Saisonphase haben die Handballerinnen der TSG Mainz-Bretzenheim ihre Topform erreicht. Nach zwei Heimerfolgen in Serie klopfen die Ischn zum dritten Mal ans Tor zur Zweiten Bundesliga an. Noch ein Sieg ist notwendig, dann spielen die Bretzenheimerinnen erneut in der zweithöchsten deutschen Handballliga. Dem mühsamen 28:27 (13:8)-Erfolg gegen die SG Schozach-Bottwartal folgte nun ein überzeugender 26:19 (15:9)-Sieg gegen den Rostocker HC. Mit der Schlusssirene erzielte Kim Quetsch den 26. Treffer für die TSG und verwandelte die IGS-Halle in ein Tollhaus. Die rund 500-TSG-Fans unter den 530 Zuschauern in der proppenvollen Halle jubelten ihrem Team zu, das ausgelassen im Kreis tanzte. Die Entscheidung über den Aufstieg fällt in den kommenden beiden Auswärtsspielen beim Bergischen HC (Samstag, 11. Mai, 17.30 Uhr) und beim SV Grün-Weiß Schwerin (Samstag, 18. Mai, 16.30 Uhr). Die ersten beiden Teams der Fünfergruppe steigen direkt auf, der Dritte spielt in der Relegation gegen den Fünftletzten der 2. Liga (29. Mai und 1. Juni) den letzten Platz im zweiten Oberhaus an.

Nach der Partie jubelten erneut die Ischn. Foto: Oliver Gehrig

Die TSG überraschte gegen Rostock mit der früheren Kapitänin Katharina Mack im Kader, die zum zweiten Mal in dieser Saison aufgrund der Personalmisere (vier Dauerverletzte) aushalf. Trainerin Katrin Schneider hatte ihr Team glänzend eingestellt, denn die TSG überrannte den Gegner aus dem hohen Norden zu Beginn in einem wahren Sturmlauf. „Wir wollten von der ersten Minute an zeigen, dass wir das Feuer haben“, sagte Schneider im Anschluss an die Partie. 4:0 stand es nach vier Minuten und Rostock nahm bereits die ersten Auszeit. Der Sturmlauf ging jedoch weiter und besonders die agile Linksaußen Linda Bach zeigte sich treffsicher und erzielte drei der ersten sechs Tore zum zwischenzeitlichen 6:0. Die aggressive und bewegliche 6:0-Abwehr der Gastgeberinnen funktionierte hervorragend und hatte die erstligaerfahrene, groß gewachsene Rostocker Rückraumspielerin Nele Reimer recht gut im Griff. „Wenn man solch einen Gegner bei 19 Toren hält, dann hat man vieles richtig gemacht“, bilanzierte Schneider. Ganz ausschalten lässt sich solch eine Topspielerin natürlich nicht: Reimer erzielte acht Treffer (8/3). Zwei verworfene Siebenmeter der TSG ließen dann Mitte der ersten Hälfte leichte Zweifel aufkommen, aber die beste TSG-Spielerin, die überragende Torfrau Aurora Kryeziu, die von Schneider im Anschluss ein Sonderlob erhielt, hielt ihr Team gegen den nun besser werdenden Gegner mit zahlreichen Paraden im Spiel, sodass es mit einem 15:9-Vorsprung in die Halbzeit ging.

Trainerin Katrin Schneider hatte ihr Team gut eingestellt. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Im zweiten Durchgang spielte Rückkehrerin Katharina Mack, die mit ihrer Erfahrung ihrem Team viel Sicherheit gab, ihre Routine aus. Dreimal spielte sie Linksaußen Alissa Werle frei, und der Youngster traf dreimal in Folge zum 18:9. Dann wackelten kurz die Nerven bei der TSG, und nach fünf Fehlwürfen in Serie, verbunden mit Tempogegenstößen der Rostockerinnen, stand es plötzlich 18:14, und die TSG nahm eine Auszeit. Mit Erfolg, denn danach war die TSG wieder auf Kurs und wenig später war der Sieg unter Dach und Fach.

Katharina Labitzke erzielte drei Treffer. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Nach Spielende ging der Blick dann schon zum Auswärtsspiel beim Bergischen HC, wo die Ischn in der Runde verloren hatten und zu Hause ein Remis erreichten. „Nach einer Niederlage und einem Unentschieden ist jetzt ein Sieg dran“, meinte Schneider. Ob Katharina Mack wieder mitspielt (Schneider: „Ich bin Katha sehr dankbar, dass sie sich zur Verfügung gestellt hat“), wird unter der Woche besprochen. Die frühere Kapitänin sieht ihr Team psychologisch im Vorteil. Mack: „Der Bergische HC steht mit 0:2 Punkten unter Druck. Wir haben das Selbstvertrauen.“

Antonia Hölzer verabschiedete Ann-Sophie vom Hagen. Foto: Oliver Gehrig

Im Anschluss an die Partie wurden noch verdiente Spielerinnen verabschiedet. Ann-Sophie vom Hagen, seit Wochen in Topform, wechselt zu ihrem Heimatverein nach Kleenheim, und auch die zweite Torfrau Rixa Hahn und Youngster Alissa Werle, die zu den Füchsen Berlin wechselt, verlassen die Ischn. Ebenso Greta Bolte und die beiden verletzungsgeplagten früheren Eddersheimerinnen Tabea Schweikart und Lilly König. Einen großen Dank an die Fans hatte Josefine Schneiders parat: „Es ist eine Ehre, hier spielen zu dürfen!“

Josefine Schneiders verabschiedete Alissa Werle. Foto: Oliver Gehrig

TSG Mainz-Bretzenheim: Aurora Kryeziu, Rixa Hahn – Sarah Korth, Kim Maren Quetsch (2), Alissa Katarina Werle (4), Josefine Schneiders (3), Linda Bach (5), Lea Helle (3), Katharina Mack, Ann-Sophie vom Hagen (4/1), Katharina Labitzke (3), Anne Thierfelder, Greta Bolte, Lisa Korth, Antonia Hölzer (2), Jana Vogt; Trainerin: Katrin Schneider.

Linda Bach verabschiedete Rixa Hahn. Foto: Oliver Gehrig
Carina Gangel verabschiedete Tabea Schweikart. Foto: Oliver Gehrig

Oliver Gehrig