RÜSSELSHEIM – Es gibt Fälle auf der Neugeborenen-Intensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des GPR Klinikums, bei denen eine normale Beatmung nicht ausreicht. Zusätzlich müssen dann mittels eines Mikropumpenverneblers ein oder auch mehrere inhalative Medikamente während der Beatmung verabreicht werden, um beispielsweise eine Lungenentzündung effektiv zu behandeln. Die Anschaffung eines zweiten Mikropumpenverneblers, steht schon lange auf der Wunschliste des Fördervereins der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Rüsselsheim (FIPS). Und jetzt kann dieser dank einer großzügigen Spende angeschafft werden.
Die Familie Ziegler aus Würzburg spendete 1.500 Euro an FIPS und eine weitere 500 Euro an die Pflegekräfte der Frühchenstation im GPR Klinikum. Auf den ersten Blick erscheint eine Spende aus Würzburg sehr ungewöhnlich, doch für Fabian Ziegler und seine Frau Sarah war es eine Herzensangelegenheit, den Förderverein zu unterstützen und den Pflegekräften der Neugeborenenintensivstation etwas Gutes zu tun.
Für Sarah und Fabian Ziegler wurde die Geburt ihres ersten Kindes zu einem Abenteuer, das im GPR Klinikum schließlich ein glückliches Ende fand. Das aus Würzburg stammende Paar war zu Besuch bei den zukünftigen Großeltern in Wiesbaden, als Sarah Ziegler unerwartet einen Blasensprung hatte, obwohl sie sich erst in der 35. Woche der Schwangerschaft befand. Das erste in Wiesbaden angesteuerte Krankenhaus war nicht in der Lage, eine Frühchengeburt durchzuführen. Weitere Krankenhäuser in Wiesbaden, Mainz und Frankfurt sagten aufgrund von Kapazitätsengpässen ebenfalls ab. Die nächstmögliche Klinik mit entsprechender Geburtshilfe und perinatalem Schwerpunkt für eine optimale neonatologische Versorgung war das GPR Klinikum in Rüsselsheim. Dort wurde dann der kleinen Clara Christina mit einem Geburtsgewicht von nur 2.370 Gramm auf die Welt geholfen. Doch als Frühchen musste Clara Christina weiter auf der Neugeborenenintensivstation versorgt werden. Über drei Wochen verbrachten Mutter Sarah und Tochter Clara Christina im GPR Klinikum und Vater Fabian pendelte zwischen Würzburg und Rüsselsheim, um an vier Tagen in der Woche bei seiner Familie sein zu können.
„Dass wir in das GPR Klinikum mussten, war das Beste, das uns in dieser Situation passieren konnte. Sowohl medizinisch als auch menschlich fühlten wir uns hier sehr gut aufgehoben. Wir haben auch nach der Entlassung noch immer Kontakt zu den Kinderkrankenschwestern und informieren sie, wie prächtig sich Clara Christina entwickelt hat. Um unsere Dankbarkeit auszudrücken, haben wir beschlossen, sowohl an FIPS als auch an die Pflegekräfte der Frühchenstation zu spenden“, sagte Fabian Ziegler.
Oberarzt Mario Berwald, der erste Vorsitzende des Fördervereins, zeigte sich sehr erfreut darüber, dass eine schon lange geplante Anschaffung jetzt möglich ist: „Es freut uns natürlich ganz besonders, dass unser gesamtes Team rund um die Geburt von Clara Christina bei der Familie Ziegler einen solch positiven Eindruck hinterlassen hat. Diese Spende hilft uns enorm. Medizinische Gerätschaften sind sehr teuer und viele Anschaffungen und Verbesserungen sind ohne Spenden nur schwer zu realisieren, deshalb sind wir immer wieder dankbar für alle Spenden. Durch die finanzielle Unterstützung von FIPS konnten in den vergangenen Jahren viele wichtige Geräte angeschafft werden.“
„Wir freuen uns natürlich über die Spende, aber noch mehr freuen wir uns darüber, dass Familie Ziegler den Weg zu uns in das GPR Klinikum fand und wir für Mutter und Tochter eine bestmögliche Versorgung sicherstellen konnten. Das MutterKindZentrum im GPR Klinikum, das gemeinsam von Dr. Christiane Wiethoff, der Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Prof. Dr. Eric Steiner, dem Chefarzt der Frauenklinik, geleitet wird, erfüllt durch die angegliederte Neugeborenen-Intensivstation die Anforderungen eines perinatalen Schwerpunkts für eine optimale neonatologischen Versorgung. Das bedeutet im Falle von unvorhergesehenen Komplikationen und natürlich auch Geburten von Frühchen kann die größtmögliche Sicherheit für Mutter und Kind gewährleistet werden“, sagte Achim Neyer, der Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim.
Volker Dziemballa
GPR Gesundheits- und Pflegezentrum
Rüsselsheim gemeinnützige GmbH