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Infoabend: Pflegeeltern gesucht

RÜSSELSHEIM – Nicht jedes Kind hat die Chance, seine gesamte Kindheit bei den eigenen Eltern zu verbringen. Manche brauchen eine andere Familie, die ihnen zur Überbrückung von Krisenzeiten in der eigenen Familie oder auf Dauer, wenn Eltern nicht in der Lage sind für ihre Kinder zu sorgen, Fürsorge, Begleitung und Erziehung geben. Die Stadt Rüsselsheim am Main sucht aus diesem Grund mit einer neuen Kampagne unter dem Motto „Wegbegleiter*in gesucht“ seit Anfang Oktober Pflegeeltern und spricht potenzielle Bewerberinnen und Bewerber mit auffälligen Jobbeschreibungen als Wegbegleiterin oder Wegbegleiter für diese Kinder an. Für alle an dem Thema Interessierten bietet nun der Fachbereich Kinderschutz und Jugendhilfe am Montag (8. November) um 19 Uhr im Rathaus (Ratssaal) einen Informationsabend an. Da die Teilnehmenden am Eingang Faulbruchstraße abgeholt werden, wird um pünktliches Erscheinen gebeten. Für die Veranstaltung gelten die 3G-Regeln und Maskenpflicht, außer am Sitzplatz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

„Als Pflegestellen kommt nicht nur die klassische Familie infrage, sondern auch Unverheiratete und gleichgeschlechtliche Paare. Nationalität, Religion oder auch das Alter spielen dabei keine Rolle. Wichtig sind hingegen Erfahrung im Umgang mit Kindern, stabile und gesicherte wirtschaftliche Verhältnisse, einwandfreie Führungszeugnisse, die gesundheitliche Eignung, ausreichend Lebensraum und zeitliche Kapazität für das aufzunehmende Pflegekind “, sagt Bürgermeister und Sozialdezernent Dennis Grieser.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Kinder bei sich aufzunehmen: Das ist zum einen die Bereitschaftspflege, bei der es um eine zeitlich befristete Unterbringung und Betreuung etwa in einer akuten Notsituation geht. Die Bereitschaftspflege ist zunächst als Zwischenlösung gedacht, bis geklärt ist, wo das Kind langfristig leben kann. Zum anderen gibt es die Vollzeitpflege, bei denen für Pflegekinder meist ein dauerhaftes Zuhause gesucht wird. Davon abzugrenzen ist die Adoption. Adoptierte Kinder sind rechtlich alleinige Kinder ihrer Adoptiveltern. Im Gegensatz haben Pflegekinder zwei Familien. Die Pflegefamilie, in der sie leben und die Herkunftsfamilie,  zu der Kontakte gepflegt werden.

 

Kontinuierliche Unterstützung durch den Pflegekinderdienst
Bei der Aufnahme eines Pflegekindes sind Pflegeeltern nie auf sich alleine gestellt. Wer sich für ein Pflegekind entscheidet, egal ob in Bereitschafts- oder Vollzeitpflege, wird vom Pflegekinderdienst schrittweise auf die Aufgaben vorbereitet und anschließend umfassend betreut. Einmal jährlich findet bei Vollzeitpflege ein Hilfeplangespräch zur Absprache aller wichtigen Themen rund um das Kind statt. Neben der kontinuierlichen fachlichen Begleitung der Pflegefamilien durch den Pflegekinderdienst bietet das Jugendamt mehrere Elternabende im Jahr sowie Fortbildungen und Supervisionen für Pflegeeltern an. Außerdem gibt es einen finanziellen Ausgleich. Das Pflegegeld bei der Vollzeitpflege richtet sich dabei nach dem Alter des Kindes und den Vorgaben des hessischen Sozialministeriums. Für die Bereitschaftspflege wird ein Tagessatz gezahlt. Darüber hinaus werden noch weitere Zusatzleistungen wie Erstausstattung, Ferienpauschalen und Nachhilfe übernommen.

Wer Interesse hat, Kindern zu helfen und ihnen vorübergehend oder langfristig ein Zuhause zu geben, kann sich beim Pflegekinderdienst der Stadt Rüsselsheim am Main per E-Mail an pflegekinderdienst@ruesselsheim.de melden. Auch Fragen zur Informationsveranstaltung am 8. November lassen sich so bereits im Vorfeld beantworten. Weitergehende Informationen finden sich auf der Webseite www.wegbegleitergesucht.de.

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales