MBR-Bigband-Jazz vom Feinsten und Spenden für Lost Voices Stiftung

Hechtsheim – Jazzig mit akzentuierten Trompeteneinsätzen startete die MBR-Bigband (Moguntia Brass & Reeds) in das Benefizkonzert, ein Super-Einstieg auf das, was noch kommen sollte. Sehr lebendig, sehr genau und dennoch kreativ präsentierten sich die Musiker aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet in der Radsporthalle in Hechtsheim mit Jazz, Latin, Funk und Rock. Der Spendenerlös kommt der Lost Voices Stiftung zu. Dafür übernahm Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich gerne die Schirmherrschaft. Auch Nicole Krüger, die Vorsitzende der Stiftung war eigens angereist.

Das Musizieren für einen guten Zweck hat für die MBR-Bigband Tradition: Am 1. April liehen die Musikerinnen und Musiker bereits zum fünften Mal in Folge die klangvollen Stimmen ihrer Instrumente den Menschen, deren Stimme man nicht mehr wahrnimmt, weil sie zu krank sind, um sich Gehör verschaffen zu können. Die Zahl fünf hatte dabei besondere Bedeutung. Denn auch die Bigband selbst feiert in diesem Jahr ihr fünf Mal fünftes Bestehen. Seit dem Beginn haben sich die begeisterten Amateur-Musiker immer weiter in der Qualität gesteigert, insbesondere nachdem Stefan Scriba als Profi die Leitung im Jahr 2000 übernommen hatte.

Groden-Kranich sagte zum Spendenzweck: „Es kann nicht sein, dass wir zum Mond fliegen und hier nicht weiterkommen. Sie forderte auf, kräftig zu spenden. Denn die Lost Voices Stiftung ist nicht nur unterwegs, die Erkrankung ME/CFS bekannter zu machen und die Erkrankten und ihre Familien zu unterstützen, sie investiert auch in Forschung.

Myalgische Enzephalomyelitis ME ist eine neuroimmunologische Erkrankung, die zu hochgradiger körperlicher Schwäche führt und die Betroffenen häufig über Jahre an Bett und Wohnung fesselt. Dabei leiden sie dauerhaft unter zahlreichen weiteren Symptomen wie quälenden Kopf- und Gelenkschmerzen oder kognitiven Einschränkungen. Für den Großteil der Betroffenen, die meist in jungen Jahren zwischen 20 und 40 – häufig nach einer Virusinfektion – erkranken, bedeutet ME/CFS das abrupte Ende ihres beruflichen und sozialen Lebens und ihrer Zukunftspläne. Bislang ist die Krankheit kaum behandelbar. Rund 300.000 Menschen sind in Deutschland davon betroffen.

Im Benefizkonzert reichte das Repertoire von Swing-Klassikern über Latin Jazz, Soul und Funk bis zu Rock- und Pop-Adaptionen. Zum Ensemble gehören derzeit vier Trompeten, drei Posaunen und fünf Saxophone; eine Rhythmusgruppe mit Gitarre, Bass, Piano und Schlagzeug sorgten für den Groove. Besonderes Flair verbreitete Sänger Dirk Kubitschek: Ihm hat es vor allem das „Rat Pack“ angetan, vertreten durch Dean Martin und Frank Sinatra, aber auch neuere Vertreter des Genres wie Michael Bublé und Roger Cicero gehören zu seinen Favoriten. Dirigent Stefan Scriba bewegte sich locker und präzise und führte die Musiker sicher zu Höchstleistungen.