BRETZENHEIM – Der Eiffelturm, der Louvre, die Champs-Èlysées, die Seine und Montmartre: Beim Livekonzert der Gruppe Nid de Poule im proppenvollen ZMO-Saal schwelgten die rund 150 Zuhörer gedanklich in Paris. Und das nicht von ungefähr, denn begeistert von der Atmosphäre der Jazzclubs der 30er-Jahre in der Seine-Metropole, spielt Nid de Poule französische Musik von Chansons im Gypsy-Swing-Stil bis zu Pop und Rock’n’Roll.
„Wir haben heute ein großes Stühlerücken“, sagte ZMO-Vorsitzende Jutta Hager zu Beginn und spielte auf den enormen Andrang an. Die große Popularität der Band sei einer der Gründe, weshalb sie mindestens einmal im Konzertjahr von ZMO engagiert werde. Dann erobern Nid de Poule mit Bille Klingspor (Gesang), Frank Zinkant (Gitarre), Gerd Rentschler (Gitarre), Jürgen Dorn (Kontrabass) und Almut Schwab (Querflöte, Akkordeon) die Bühne. Beim ersten ruhigen Instrumentallied gehen Gitarre und Akkordeon ein Wechselspiel ein, es sind Ausschnitte aus Al Stewarts „Year of the Cat“ zu erkennen. Für ihr virtuoses Querflötenspiel erhält Almut Schwab spontanen Applaus. Mit der lebhaften Eigenkomposition „Le Voyage“ geht es weiter. „Wir sind Nid de Poule aus Paris und unser Sprachlehrer kam aus Mainz-Mombach“, witzelt Jürgen Dorn am Kontrabass, der mit seinen humorvollen Zwischenmoderationen stets die Lacher auf seiner Seite hat. „Unsere Band kommt am besten an bei Oberstudienräten über 50 und bei kleinen Kindern unter 5.“
Das stimmt so nicht ganz, denn bei „Les Pingouins“ hat der ganze Saal Spaß. Etwa mit dem mehrstimmigen Gesang und einem virtuosen Gitarrensolo. Es sind Lieder voller Lebensfreude, die einfach gute Laune machen – brillant gespielt. Die Gruppe hat zurecht eine große Fangemeinde.