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Trauer um die Linde

HAMÜ – Etliche Bewohner des Stadtteils Hartenberg-Münchfeld trauern um die im Oktober gefällte große alte Linde in der Eduard-Frank-Straße. Gegen die Fällung des mächtigen Baums zu Gunsten eines Wohnbau-Projektes hatte sich erheblicher Widerstand aus der Bevölkerung gerührt. So sammelten etwa Anwohner eine Unterschriftenliste gegen die Fällaktion. Auch der Ortsbeirat hatte sich in mehreren Anträgen und Anfragen gegen eine Fällung ausgesprochen (wir berichteten). Letztlich jedoch vergeblich, da der Baum am 16. Oktober abgeholzt wurde. Eine von den Fällungsgegnern errichtete Gedenktafel erinnert nun daran. Darauf steht: „Hier stand einmal eine 30 Meter hohe geschützte und gesunde Linde, gepflanzt vor circa 80 Jahren, gefällt am 16.10. 2018 im Auftrag der Wohnbau Mainz, unterstützt von Mainzern Politikern.“

Im Ortsbeirat HaMü wurde nun einstimmig ein ÖDP-Antrag an die Verwaltung zur Ersatzpflanzung von Bäumen auf dem Hartenberg verabschiedet. Darin wird gefordert, dass die Ersatzpflanzung von Bäumen als Ersatz für die gefällte Linde in der von der Wohnbau zugesicherten Zahl von 21 Bäumen ausdrücklich in HaMü erfolgen soll. „Alle haben das Drama um die Linde mitbekommen“, erläuterte Walter Konrad (ÖDP) seinen Antrag. „Wenn in HaMü ein Baum gefällt wird, wird er leider oft durch eine Pflanzung in Ebersheim oder Laubenheim ersetzt“, sagte Konrad. Das dürfe in diesem Fall nicht geschehen. Ortsvorsteherin Karin Trautwein (CDU) erinnerte an die Zusage des Mainzer Bauamtes, dass die neuen Bäume auf jeden Fall auf dem betroffenen Grundstück gepflanzt werden. Zudem gebe es eine Zusicherung von Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Will, dass neben den rechtlich notwendigen 13 Bäumen weitere 8 Bäume als zusätzlicher Ersatz gepflanzt werden. Trotzdem könne der ÖDP-Antrag als Bekräftigung dienen. Das sahen die anderen Fraktionen genauso. Der Antrag wurde einstimmig auf den Weg gebracht.