Start Gesellschaft 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hechtsheim Gelungene akademische Feier im Bürgerhaus

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hechtsheim Gelungene akademische Feier im Bürgerhaus

Wehrführer Sebastian Nolte (2.v.l.) und sein Stellvertreter Thomas Hergenhan (2.v.r.) begrüßten als Ehrengäste Innenminister Michael Ebling, Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen und OB Nino Haase (v.l.). Foto: Oliver Gehrig

HECHTSHEIM – 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hechtsheim: Dieses besondere Jubiläum feierten die Hechtsheimer Brandschützer um Wehrführer Sebastian Nolte jetzt mit 330 geladenen Gästen bei einer gelungenen akademischen Feier im voll besetzten Bürgerhaus. „Es sind sehr viele Menschen da, wir werden einen schönen Abend haben“, sagte Moderatorin Andrea Klein, die durch das dreistündige Programm führte, zu Beginn. Sie gab das Mikrofon an Wehrführer Sebastian Nolte weiter, der seinen Vorgänger Reinhard Schwarz und Ehrenkommandant Gottfried Pfeifer begrüßte. „Es freut mich, dass nahezu alle Feuerwehren zu Gast sind“, betonte Sebastian Nolte und erwähnte die Vertreter der elf Stadtteilfeuerwehren, des Landesfeuerwehrverbandes, des Stadtfeuerwehrverbandes und des Stadtjugendfeuerwehrverbandes sowie von DRK, Maltesern und THW. Weitere Brandschützer waren aus ganz Rheinland-Pfalz, aus dem Saarland und aus Brandenburg angereist.

Daniel Mallon und Melanie Bues stellten die Kinderfeuerwehr und die Jugendfeuerwehr vor. Foto: Oliver Gehrig

Zur Auflockerung gab es zunächst drei humorvolle Videobotschaften. „Ihr kommt nur, wenn ihr Bock habt, denn ihr seid ja die Freiwillige Feuerwehr“, witzelte Comedian Sven Hieronymus. „150 Jahre: Sind noch Zeitzeugen der Gründung dabei?“, fragte 05-Stadionsprecher Andreas Bockius. Und der Hechtsheimer Döner-Wirt verkündete: „Ich gratuliere meinen Stammkunden!“

Lobende Worte gab es von Innenminister Michael Ebling (SPD), der einen Wappenteller überreichte. „Ihr funktioniert von einer auf die andere Sekunde. Wir haben heute die Gelegenheit, danke zu sagen. Die Feuerwehr ist ein Vorbild in unserer Gesellschaft.“ Dann eroberten die 47 Kinder und Jugendlichen der Kinderfeuerwehr unter Leitung von Melanie Bues und der Jugendfeuerwehr unter Leitung von Daniel Mallon gemeinsam die Bühne. „Wir sind hier die Zukunft: Blaulichtrasselbande“, schmetterten sie zur Melodie von „We will rock you“ und erhielten zur Belohnung Blaulichtwasser. „Wir sind eine große Familie, bei uns geht immer was“, berichtete Daniel Mallon. Melanie Bues ergänzte: „Wir sind stolz darauf, Feuerwehrleute zu sein, denn das ist etwas Privilegiertes.“

Ein Modell des Feuerwehrgerätehauses war ausgestellt. Foto: Oliver Gehrig

OB Nino Haase (parteilos) verkündete: „Deutschland hat eine Superkraft. Das ist unser Ehrenamt.“ Er blickte auf das schwere Hechtsheimer Unwetter vom 12. September 2023 zurück, das Hechtsheim in kurzer Zeit in eine Schlammwüste verwandelte. „Die Feuerwehr packte mit als Erste mit an“, lobte Haase und versprach eine zeitnahe Lösung für das Feuerwehrgerätehaus, das aus der Talstraße ausziehen soll (wir berichteten). In einer Schweigeminute gedachte die Festgesellschaft der Verstorbenen, unter ihnen aktuell 2024 Hauptbrandmeister Martin Peter.

Eine kurze Chronik der jüngsten 25 Jahre gab Wehrführer Sebastian Nolte und erinnerte an den Kühlhausbrand im Gewerbegebiet im Jahr 2001, den größten Brand in der Hechtsheimer Geschichte. Zudem erwähnte er den Kauf des neuen Fahrzeuges HLF 20-16 im Jahr 2009, die erste Fastnachtssitzung der Brandschützer in der fahrenden Straßenbahn im Jahr 2013, die Gründung der Kinderfeuerwehr im Jahr 2015 sowie die Freigabe des Hechtsheimer Tunnels für den Verkehr im Jahr 2017 mit der damit verbundenen Erweiterung des Einsatzspektrums der Brandschützer. Natürlich war die Hechtsheimer Wehr auch nach der Ahrtalflutkatastrophe 2021 im Einsatz und half vor Ort. Derzeit besteht die Wehr aus 58 Feuerwehrleuten, darunter drei Frauen. Im Jubiläumsjahr gibt es nun einen Festwein: einen 112er Löschwein aus dem Kirchenstück, der für 11,20 Euro bei den Winzern zu erwerben ist.

Zu bewundern war auch das alte Spritzenfahrzeug von 1883. Foto: Oliver Gehrig

Für die Zukunft gab Sebastian Nolte die Parole „6+10=16“ aus. Mit sechs Jahren geht’s zur Kinderfeuerwehr, mit zehn Jahren zur Jugendfeuerwehr, und mit 16 in die aktive Wehr. „Feuerwehr ist kein Hobby, sondern ein Ehrenamt“, betonte Nolte. Das außergewöhnliche Engagement der Brandschützer lobte auch Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen (CDU), die eine Stele überreichte. „Unsere Feuerwehr ist ein Symbol der Solidarität und ein lebendiges Beispiel für Gemeinschaft und Zusammenhalt.“

Oliver Gehrig