KASTEL– Gert-Uwe Mende (SPD) will Wiesbadener Oberbürgermeister werden. Der 56-jährige Dotzheimer stellte sich jetzt beim Politischen Aschermittwoch der Kasteler SPD im Bürgerhaus den Genossen vor. „Ich bin noch weitgehend unbekannt und möchte das in den nächsten elf Wochen und zwei Tagen ändern“, sagte der OB-Kandidat und spielte damit auf die Wahl am Sonntag, 26. Mai, an, bei der er sich als Nachfolger des nicht mehr kandidierenden Amtsinhabers Sven Gerich (SPD) bewirbt. Mende, aufgewachsen im hessischen Bebra, lebt seit 28 Jahren in Wiesbaden: zunächst in Kostheim, jetzt in Dotzheim, wo er Ortsvorsteher ist. Nach dem Abitur studierte er Geschichte, VWL und Politik in Göttingen und wurde dann Journalist bei der HNA in Kassel. 1991 wechselte er als Pressesprecher ans Hessische Innenministerium, seit 2006 ist er Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion. „Ich kenne Politik und möchte zu einem neuen politischen Klima beitragen“, sagte Mende und warb um eine bessere Kooperation der Parteien. Mendes Kernthema ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. „Die Mieten gehen durch die Decke“, klagte der Dotzheimer, der sich für mehr Sozialwohnungen, eine Mietpreisbegrenzung und mehr bezahlbaren Wohnraum für Normalverdiener aussprach. Sein zweites Kernthema ist die Mobilität durch Schaffung eines attraktiven ÖPNV. „Die Stadt erstickt im Verkehr und im Stau“, klagte er. Beim Thema Soziales und Bildung will er vor allem gegen Kinderarmut kämpfen. Doch zunächst will er im Wahlkampf mit vielen Menschen ins Gespräch kommen. „Sozialen Zusammenhalt kriegen wir nur gemeinsam hin.“
Zuvor hatte Stadtrat Rainer Schuster rund 50 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und dem Vereinsleben zum Heringsessen begrüßt und war auf AKK-Themeneingegangen. Die Bürgerhaus-Planungen laufen auf Hochtouren, eine zweite städtische Rheinbrücke war Thema im Städteausschuss Mainz-Wiesbaden. Das Linde-Areal in Kostheim komme zur Umwandlung, die Schaffung eines weiteren Gymnasiums sei unstrittig, allerdings nicht am Standort Kastel. Wichtig sei auch, dabei gleichzeitig die positiven Signale an der IGS Wilhelm-Leuschner-Schule nicht zu gefährden. Das bekräftigte Kämmerer und Schuldezernent Axel Imholz, der Dotzheim als geeigneten Standort fürs neue Gymnasium ansieht. „Die Wilhelm-Leuschner-Schule ist auf einem guten Weg“, sagte Imholz. „Sie hat einen guten Ruf und die Anmeldezahlen gehen hoch.“ Es sei eine große Aufgabe, die Schulräume zu erneuern. Die Pavillons seien grundsätzlich sanierungsfähig. Zum Thema Gymnasium bemerkte Imholz: „Wir brauchen eine Entscheidung, die Schule soll im Sommer 2020 an den Start gehen.“