Mainz/Weisenau – Geballte Frauen-Power in Publikum und Komitee, gepaart mit der ausgiebigen Portion Unterhaltung in vierfarbbunten Farben, hat das Kurfürstliche Schloss zu Mainz erbeben lassen. Die Hausfrauensitzung des Carneval Clubs Weisenau begeisterte die Damenwelt vom vorderen Tisch bis zu den weit von der Bühne entfernten Plätzen.
Keine Frage: die Damensitzungen haben ihren eigenen Charakter, der das Fastnachtstreiben in der Stadt bereichert. Den Verdienst, die Stimmung bis zum letzten Akkord im Finale auf dem Höhepunkt zu halten, hat die Sitzungspräsidentin der Damensitzung. In ihrem närrischen elften Jahr im Amt hat Anne Sartoris die besten Glückwünsche und den Dank, begleitet vom Blumenstrauß aus den Händen ihres Kollegen im Amt, des CCW-Sitzungspräsidenten, Steffen Feldmann, entgegengenommen.
Das Programm, durch das sie das Narrenschiff routiniert leitet, beginnt mit einer aberwitzigen Selbstdarstellung des Damenkomitees. Die Rollatoren landen nach dem Tanz im Abseits. Die sind noch lange beim ihm nicht vonnöten“, ruft Sartoris die Parole aus. Sie im elften Jahr genauso wie der CCW in seinem 70. bleiben jung.
Der Deutsche Michel – in seinem im 40. Narrenjubiläum – übernimmt das Protokoll. „Normalerweise wäre dran der Mann vom Bosporus, der Erdogan / Aber für dessen Eskapaden, ist mir die Fassenacht zu schade.“
„Apollonia“ (Gaby Elsener), trinkt scheinbar vom Jungbrunnen, ihre Witze begeistern die Narren. Der Paketbote sei hingefallen, die Nachbarin, „die Margott“, sagt: Ups“. Er antwortet: „Nee, DHL.“ Im Zwiegespräch scherzen Frank Brunswig und Julian Seitz als „Saalkelner“: Wusstest du, dass ich Veganer bin?“ „Nein, nennt man dicke Veganer pflanzliche Fette?“
Und dann kommt Woody Feldman (Sartoris „Das Beste, was man sich aus Hessen ausleihen kann.“) und rockt den Saal mit dem „Dupperschüsselchen“-Song.
Beeindruckende Stimme und schöne musikalische Performance präsentiert Reni Beck, die viel zu gut für die Show „DSDGS“ (Deutschland sucht den grauen Star) ist.
Gesanglich begeistert die Damenwelt Harry Borgner. „Der Mann der tausend Stimmen“, so die Sitzungspräsidentin. Das Lied: „Dich zu lieben“ wandelt er um zu: „Bütt zu schieben“ um. Der Damenwelt bietet der CCW nur das Beste, sprich: Andy Ost.
Genauso begeistert die Brassformation aus dem Hause CCW, „Sound of Weisenau“. Die Närrinnen im Schloss bewegen sich graziös zu „Despacito“ und dem auf Fastnacht umgedichteten Song von Falco („Rock me Amadeus“). Für optische Reize sorgen die Ballette. Allem voran die „Die Burg11en“ vom CCW und „Magic Moves“. Hinzu kommt ein Männerballett, die „Rumpelfüßler“ und die Männershowtanzformation aus Dienheim als rockende Gitarrengrößen.
Zum Erfolg der Hausfrauensitzung tragen bei auch Ciro Visone (Pizzabäcker), Andreas Schmidt (Messdiener) und die „Mainzer Hofsänger“, so dass das vierfarbbunte Finale eigentlich vier zu früh kommt.
