BRETZENHEIM – Einen Aufnahmestopp für jugendliche Fußballer musste die TSG Bretzenheim 46 vor einiger Zeit verhängen, weil die Kapazitäten auf der stark frequentierten Bezirkssportanlage an der Albert-Stohr-Straße komplett erschöpft sind. Und das vor dem Hintergrund, dass der Stadtteil Bretzenheim stetig wächst. Für den Ortsbeirat ist das ein unhaltbarer Zustand. Er verabschiedete jetzt einstimmig einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen an die Verwaltung, den Naturrasenplatz der Bezirkssportanlage in einen pflegeleichteren Kunstrasenplatz umzuwandeln. Das würde sich förderlich auf den Trainingsbetrieb auswirken.
„Bretzenheim ist im Wandel, und auch die Bezirkssportanlage ist im Wandel“, erläuterte CDU-Fraktionssprecher Manfred Lippold den Hintergrund. Durch den Neubau der benachbarten Kita sei bereits Spielfläche weggefallen, gleichzeitig habe das Interesse an Jugendsport aber zugenommen. Sechs Vereine und 25 Jugendmannschaften teilen sich laut Lippold die Bezirkssportanlage. Hinzu kommen Rugby-, Volleyball- und Handballspieler. Insgesamt bevölkern jede Woche im Schnitt rund 1000 Sportler die Anlage. „Wir wollen alle Mannschaften zu gesitteten Zeiten trainieren lassen“, erläuterte Lippold den gemeinsamen Antrag. „Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wie den Platz umbauen in einen Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage.“ Denn der dortige Naturrasenplatz sei nur etwa vier Monate im Jahr bespielbar. Im Winter sei wegen des fehlenden Flutlichts kein Training in den Abendstunden möglich, und im Frühling stehe der Platz wegen der Rasenpflege ebenfalls über Monate nicht zur Verfügung. Lippold: „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass Kinder und Jugendliche in Bretzenheim wichtig sind.“ Er erinnerte an die TSG-Kampagne „Kinner vun de Gass“ und an die jüngste Statistik, wonach der Ort die 20.000-Einwohner-Marke überschritten habe.
Die anderen Fraktionen sehen das ähnlich. „Die Jugendarbeit soll unterstützt werden“, bekräftigte Michael Wiegert (SPD). „Für eine intensive Nutzung ist ein Kunstrasenplatz besser geeignet.“ Uwe Marschalek (FDP) erinnerte noch einmal an die verhängte Aufnahmesperre. „Sport ist Sozialintegration“, betonte er gleichzeitig. „Wir unterstützen, dass in Bretzenheim hervorragende Kinder- und Jugendarbeit geleistet wird“, versicherte Martin Schykowski (Grüne). Er befürchtet allerdings, dass die umliegenden Nachbarn der Bezirkssportanlage Einwände gegen den Ausbau haben.