LAUBENHEIM – Seit vielen Jahren fordert der Laubenheimer Ortsbeirat ein Lkw-Durchfahrtsverbot für den Ort und hat dazu etliche Anträge und Anfragen auf den Weg gebracht – bisher ohne Erfolg. Nun machen zwei Antwortschreiben von Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) auf Anfragen von CDU und FDP leichte Hoffnung.
Auf Bitte des Verkehrsdezernates habe im Dezember 2023 ein erneutes Treffen mit dem Bodenheimer Ortsbürgermeister, dem 1. Beigeordneten der Verbandsgemeindeverwaltung Bodenheim und dem Laubenheimer Ortsvorsteher stattgefunden, teilt Steinkrüger mit. Leider habe der Landesbetrieb Mobilität (LBM) an diesem Termin nicht teilnehmen können. „Nach Auffassung der Teilnehmenden liegen die Voraussetzungen für ein Lkw-Durchfahrtsverbot vor“, schreibt Steinkrüger. „Daher wurde beschlossen, dass die Verbandsgemeinde Bodenheim, die Ortsgemeinde Bodenheim sowie die Stadt Mainz an den LBM herantreten, um ein Lkw-Durchfahrtsverbot einzuführen.“ Die Vertreter des Ortsbeirates äußerten die vorsichtige Hoffnung, dass es nun mit dem lange geforderten Durchfahrtsverbot vorangeht. „Der LBM ist verantwortlich“, betonte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD). „Die Stadt Mainz hätte das schon lange eingeführt.“ Strotkötter weiter: „Dieses Durchfahrtsverbot ist wichtig. Die Lkw sind ein tagtägliches Problem.“ Darin sind sich die Fraktionen einig.
Zur Farce geriet dagegen ein ursprünglich von allen Fraktionen gemeinsam formulierter Antrag zur Reduzierung von Fluglärm. „Flugzeuge nehmen ihr Fahrwerk oft unbegründet weit vor dem Frankfurter Flughafen raus“, begründete Ortsvorsteher Strotkötter diesen Antrag. „Das ist auch eine Balastung für Laubenheim.“ Aber der Flughafenbetreiber Fraport sehe sich hier nicht in der Verantwortung. „Ich trage diesen Antrag nicht mit“, entgegnete Dr. Christian Hecht (FDP). „Die Fraport ist kein Kollektiv der Verantwortungslosigkeit, das ist mir zu heftig.“ Ähnlich sehen es die Christdemokraten. „Ich schließe mich an, wir tragen das nicht mit“, sagte Norbert Riffel (CDU). Der ursprünglich gemeinsame Antrag wurde mit den Stimmen von SPD, Grünen und ÖDP bei Gegenstimmen der CDU und der FDP auf den Weg gebracht.
Einstimmig verabschiedet wurde dagegen ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen, Messungen zur Gefährdungsabschätzung von Ultrafeinstaub in Laubenheim vorzunehmen. „Aufgrund der sehr kleinen Partikelgröße kann Ultrafeinstaub tiefer in die Atemwege eindringen als größerer Feinstaub“, begründete Franz Horak (Grüne) diesen gemeinsamen Antrag.
Oliver Gehrig