Start Gesellschaft Containerschule wird nicht fertig

Containerschule wird nicht fertig

Jetzt steht fest: In die Container-Interimsschule werden die Fünftklässer des neuen Mombacher Gymnasiums zum Schuljahresstart nicht einziehen können. Ein Rechtsstreit hat diese Arbeiten stark verzögert. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

MOMBACH – Hiobsbotschaft im Ortsbeirat Mombach: Die Containerschule für das neue Gymnasium in Mombach wird nicht rechtzeitig zum Schuljahresbeginn am 4. September fertig. Darüber informierte Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) das Gremium auf Anfrage von Michael Ziegler (FDP).

Die Arbeiten liegen laut Grosse derzeit rund zehn Wochen hinter dem Zeitplan und seien „trotz der Intensivierung des Personal- und Geräteeinsatzes vor Ort“ nicht mehr einzuholen. Die Stadt sucht nun nach einer Zwischenlösung, wo die knapp 110 für den Start des neuen Gymnasiums angemeldeten Fünftklässer und ihre Lehrer die ersten Wochen verbringen können, bis die Containerschule fertig ist.

Die Verwaltung arbeite „intensiv an verschiedenen Szenarien, die kurzfristig für die Aufnahme des Schulbetriebs zur Verfügung stehen“, versprach Grosse.

Die Containerschule wiederum ist  selbst auch als  Interimslösung gedacht, bis auf dem Gelände der Lemmchenschule der  Gymnasiumsneubau gebaut worden ist.  Baustart hierfür soll Ende 2024 sein, Fertigstellung Ende 2026.

Auf die Ursachen für die Verzögerungen geht Grosse in ihrer Antwort ausführlich ein. Allgemein seien die Lieferschwierigkeiten in der Bauwirtschaft so groß, dass verlässliche Aussagen zu Bauzeitenplänen derzeit „nahezu unmöglich“ seien. In Mombach kommt hinzu, dass ein an der Ausschreibung beteiligter Bieter am letzten Tag der Einspruchsfrist gegen die Vergabeentscheidung der Stadt eine Rüge eingereicht hat.  Allein das hat laut Grosse zu Verzögerungen von rund acht Wochen geführt. Zwar sei letztlich von der Vergabekammer die Entscheidung der Stadt Mainz bestätigt worden. Doch der Auftrag durfte final erst nach dieser rechtlichen Entscheidung erteilt werden.

Und erst dann konnte die beauftragte Tiefbaufirma auch ihre Bestellungen für das Projekt aufgeben. Doch als sie dann die benötigten Sonderbauteile orderte, darunter Schachtbauteile, habe sich gezeigt, dass diese nur mit unerwartet langen Lieferzeiten zu bekommen waren, schilderte Grosse.

Weitere Verzögerungen gehen auf den eingeschränkten Baustellenbetrieb zurück. Zum Schutz der Nachbarschaft ist der Lkw-Betrieb zur Baustelle nur eingeschränkt möglich: Morgens vier Stunden, mittags 1,5 Stunden. Samstags darf auf der Baustelle nur mit Ausnahmengenehmigung gearbeitet werden.

Unterm Strich führt das alles dazu, dass die neuen Gymnasiasten vermutlich mindestens bis zu den Herbstferien andernorts unterrichtet werden müssen.

„Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich das gelesen habe“, hielt Ziegler seinen Ärger über die Situation nicht zurück. „Jetzt ist also tatsächlich ausgeschlossen, dass die Schule dort rechtzeitig beginnt.“ Es mache ihn fassungslos, wie man mit gut 100 Familien umgeht, die darauf vertraut haben, dass die Schule rechtzeitig steht und jetzt werde es die Schule bis zu den Herbstferien nicht geben. Er kritisierte auch, dass nachmittags nur 1,5 Stunden Lastwagen fahren dürfen, um die Anwohner nicht zu stören.

Wer Genaueres zum Bauprojekt wissen will: Am Mittwoch, 5. Juli, um 19 Uhr gibt es laut Grosse eine Bürgerinformationsveranstaltung zum Bau des Gymnasiums Mombach in der Schulsporthalle der Lemmchenschule – als Auftakt zu einer Reihe von Bürgerveranstaltungen zum Komplettumbau aller Schulen auf dem Lemmchen-Gelände in den kommenden zwölf Jahren.

 

Autor: red

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