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Der enorme Finther Durchgangsverkehr ist das Hauptproblem Hohe Verkehrsbelastung war Topthema beim Besuch von OB Nino Haase im Ortsbeirat

OB Nino Haase (r.) stand dem Finther Ortsbeirat um Ortsvorsteher Manfred Mahle Rede und Antwort. Foto: Oliver Gehrig

FINTHEN – Tagtäglich wälzt sich eine enorme Blechlawine durch den Finther Ortskern – insbesondere durch die beiden Hauptstraßen, die Flugplatzstraße und die Kurmainzstraße. Die hohe Verkehrsbelastung des Stadtteils war nun das Topthema beim Besuch von OB Nino Haase (parteilos) im Ortsbeirat, der den Fraktionen sowie den Bürgerinnen und Bürgern zu allen Fragen Rede und Antwort stand.

Die Überlastung der beiden Hauptstraßen sei ein großes Problem, klagte etwa Astrid Häfner (SPD). Das hohe Verkehrsaufkommen in der Flugplatzstraße sprach auch Markus Sieben (CDU) an. „Wir brauchen eine Lösung.“ Uwe Greiner (CDU) ergänzte: „Wir haben Anträge zu Umgehungsstraßen gestellt, aber alles aus Finthen rauscht in der Stadt einfach durch.“ OB Haase empfahl den Finther Fraktionen, Probleme immer auch mit ihren Stadtratsfraktionen zu besprechen. Dabei kam zur Sprache, dass derzeit nur ein Stadtratsmitglied aus Finthen stammt, was die Kommunikation erschwere. OB Haase räumte daraufhin ein: „Finthen müssen wir ein bisschen mehr ins Zentrum stellen.“

Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD) sprach das vor zwei Jahren in einer AG des Ortsbeirates erarbeitete Konzept zur Finther Ortsmitte mit den erstellten Leitlinien an, das von der Stadtverwaltung bisher nicht bearbeitet worden sei. Anja Reichow-Hansen (Grüne) wünscht sich hier ein standardisiertes Verfahren, wie mit solchen Projekten umgegangen wird. „Wir sind nicht nur zum Beraten, sondern auch zum Gestalten da“, meinte Claus Berndroth (Freie Wähler). Der Ortsbeirat sei aber ein beratendes Gremium, entgegnete der OB. Auch in diesem Punkt riet er den Fraktionen, den Weg über die Stadtratsfraktionen zu suchen. „Ich selbst höre von diesem Konzept zum ersten Mal“, betonte Haase. „Wir brauchen einen politischen Beschluss, wir brauchen eine Legitimation.“

Weiteres Thema war der Layenhof. Hier sei der ursprüngliche Masterplan vom Tisch, es gebe nur einen moderaten Ausbau um rund 200 Wohneinheiten, sodass zu den derzeit dort lebenden rund 400 Bürgerinnen und Bürgern rund 400 Neubürger dazukommen. Uwe Greiner (CDU) forderte eine bessere ÖPNV-Anbindung des Layenhofs über die stündliche Taktung hinaus. Ortsvorsteher Mahle sieht die schwache ÖPNV-Verbindung Layenhof-Ortskern-Römerquelle kritisch. Viele vom Layenhof fahren laut Mahle zum Einkaufen lieber nach Wackernheim. Die MVG habe die Taktung bereits optimiert, antwortete Haase. Eine höhere Taktung sei wirtschaftlich schwer darstellbar. Zum Dauerproblem marode Autobahnbrücke auf der Römerquelle teilte Mahle mit, dass eine Lösung bis zu sechs Jahre dauern könne. Zu diesem Thema will der OB beim Verkehrsdezernat nachhaken. Weiter klagte Mahle, dass viele Fragen aus der Verkehrskommission von der Verwaltung nicht beantwortet worden seien. Haase gab als Verwaltungsziel aus, dass eine Antwort auf solche Verkehrsfragen nach spätestens sechs Monaten da sein sollte.

Dr. Volker Wittmer (Grüne) forderte mehr Transparenz der Stadtverwaltung. So sei der Ortsbeirat etwa über die Baumfällaktionen an der Römerquelle und an der Peter-Härtling-Schule nicht informiert worden. „Wir müssen da besser werden“, bekannte Haase. Er setzt weiter auf Bürgerbeteiligungen. Auch seine Runde durch die Ortsbeiräte, die nun bald abgeschlossen ist, habe ihm gut gefallen. „Ich möchte das alle ein bis eineinhalb Jahre wiederholen.“

Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.