Start Hessen Radschnellweg Frankfurt-Wiesbaden Kriftel beteiligt sich an den Kosten der Machbarkeitsstudie

Radschnellweg Frankfurt-Wiesbaden Kriftel beteiligt sich an den Kosten der Machbarkeitsstudie

Foto: Gemeinde Kriftel

KRIFTEL – Neun Radschnellwege sollen den Raum Frankfurt künftig mit anderen Städten in der Region verbinden. Neben dem Radschnellweg von Frankfurt nach Darmstadt, der bereits gebaut wird, soll es künftig einen zwischen Wiesbaden und Frankfurt geben. Der „Wiesbadener Radschnellweg“ (FRM3) soll auch über die Hofheimer und Krifteler Gemarkung führen. Der Regionalverband möchte zuvor eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. Darin soll untersucht werden, in welcher Ausbauqualität eine solche Radverbindung realisiert werden kann. Zum anderen soll anschließend auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse eine Trassenführung erarbeitet werden.

Der Gemeindevorstand hatte schon zu Beginn des Jahres entschieden, dass Kriftel sich im Rahmen des abzuschließenden Kooperationsvertrages als Projektpartner einbringen und sowohl im Lenkungskreis als auch in der Projektgruppe mitarbeiten wird. „Wir haben jedoch – als nach der coronabedingten Pause wieder Ausschusssitzungen stattfanden –deutlich gemacht, dass wir Einwände gegen die Verteilung der Kosten haben“, so Jirasek.

 MTK zahlt 2.500 Euro, Kriftel 6.250 Euro
Der für den Bau der Radschnellwege zuständige Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main rechnet für die Studie mit Kosten von rund 100.000 Euro. Die Hälfte soll das Land Hessen beisteuern, der Rest soll auf die beteiligten Kommunen Frankfurt (12,5 Prozent), Hattersheim (6,25), Hofheim (12,5), Wiesbaden (12,5) und Kriftel (6,25) umgelegt werden. Der Kreis gibt danach 2.500 Euro dazu, die Obstbaugemeinde 6.250 Euro. „Da es sich um ein übergeordnetes Verkehrsprojekt handelt, hatten wir es für sinnvoller gehalten, dass die gesamten Kosten der Studie, wie in anderen vergleichbaren Fällen auch, von übergeordneten Stellen, zum Beispiel vom Land Hessen, getragen werden“, erläutert Jirasek. Die Gemeindevertretung hatte daher zugestimmt, dass Kriftel sich zunächst einmal nicht finanziell an der Machbarkeitsstudie zum Radschnellweg Frankfurt-Wiesbaden beteiligt. Dies schlug hohe Wellen, selbst der Kreistag beschäftigte sich mit dem Thema.

„Unsere Entscheidung wurde in der Presseberichterstattung falsch dargestellt“, bedauert Jirasek. „Uns war an klärenden Gesprächen gelegen. Nicht nur zum Thema Finanzierung. Denn wir befürchten auch, dass durch den Bau des Radschnellweges wertvolle obstbaulich und landwirtschaftlich genutzte Böden als Verkehrsflächen versiegelt werden und je nach späterer Trassenführung zusammenhängende Flächen möglicherweise zerschnitten werden könnten.“ Die Obstbauern seien ja ohnehin bereits stark durch die immer dichtere Bebauung und das Freizeitverhalten der Menschen belastet.

Einigung erzielt
Nun wurden die Missverständnisse ausgeräumt: Auf Einladung des Regionalverbandes fand am 24. September ein Treffen aller Dezernenten der beteiligten Kommunen und des Kreises statt. „Hier haben wir gute Gespräche geführt“, berichtet der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. „Ich habe deutlich gemacht, dass keine Kommune im Kreis so viel in Fahrradwege und –infrastruktur investiert hat und in den nächsten Jahren noch investieren wird wie Kriftel. Bedenken konnten ausgeräumt werden und durch die Beteiligung an der Studie können wir aktiv am Trassenverlauf mitarbeiten. Daher haben wir in dieser Woche in unserer Sitzung des Gemeindevorstandes einstimmig beschlossen, uns auch entsprechend dem mitgeteilten Verteilungsschlüssel an den Kosten der Machbarkeitsstudie zu beteiligen.“

 Der Erste Beigeordnete und Mobilitätsdezernent des Regionalverband FrankfurtRheinMain Rouven Kötter begrüßt die Entscheidung Kriftels: „Ich freue mich sehr, dass jegliche Unklarheiten beseitigt werden konnten und nun alle Projektpartner für den Radschnellweg von Wiesbaden nach Frankfurt an Bord sind. Damit können wir unverzüglich die nächsten Schritte anpacken: Zunächst wird ein ‚Letter of Intent‘ von allen Beteiligten unterzeichnet, dann geht es direkt an die Ausschreibung für ein Büro zur Erstellung der Machbarkeitsstudie. Wir wollen keine weitere Zeit verlieren und gemeinsam am Ziel eines Radschnellweges arbeiten.“

Tina Schehler