Start Hessen Rüsselsheim am Main: Standort mit chancenreicher Zukunft

Rüsselsheim am Main: Standort mit chancenreicher Zukunft

Wohnen am Friedensplatz - Foto: gewobau, Fotograf: Volker Dziemballa

RÜSSELSHEIM – „Rüsselsheim am Main hat eine chancenreiche Zukunft und zeigt sein starkes Potential in der Region und in Hessen“, sagte Oberbürgermeister Udo Bausch bei seiner Jahrespressekonferenz. Zu dieser Aussage kam er mit Blick auf aktuelle Entwicklungen in der Innenstadt, auf die Motorworld Manufaktur, neu entstehende Quartiere am Ostpark und in der Eselswiese und nicht zuletzt wegen der über 120 Hektar freiwerdenden Stellantis-Flächen.

Schon jetzt schneidet Rüsselsheim als Wirtschaftsstandort gut ab. So hat „Die Deutsche Wirtschaft“ über 3.800 Standorte analysiert und Rüsselsheims Potential mit dem 150. Platz bewertet. Dieses Resultat ist um acht Plätze besser als im Frühjahr 2022. „Rüsselsheim ist weiter im Aufwind“, kommentierte Bausch.

Enormes Potential bietet die Motorworld Manufaktur Rüsselsheim direkt in der Innenstadt, in die bereits 80 Mieter mit einem breiten Branchenmix und rund 300 Beschäftigten eingezogen sind. Perspektivisch soll auf dem 65.000 Quadratmeter großen Areal eine Erlebniswelt rund um das Thema Mobilität mit attraktiven Ausstellungs- und Eventflächen, Hotel, Showrooms, Werkstätten, Einzelhandelsflächen, Gastronomie, Wohnungen und Büros entstehen.

Noch wesentlich größer sind die Dimensionen der Flächen, aus denen sich Stellantis zurückzieht. Über 120 Hektar Flächen werden im Rüsselsheimer Westen frei, und das Unternehmen sucht einen passenden Bieter. Die Stadt begleitet diesen Prozess und will mit einer Rahmenplanung und städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen Ziele für die Entwicklung setzen. Der Rathauschef sagte: „Es ist ein Glücksfall, eine derart große Fläche im Rhein-Main-Gebiet entwickeln zu können. Rüsselsheim wird ein Vorzeigeprojekt sein, um zu zeigen, wie aus einem Industriestandort urbane Nutzung hervorgeht.“ Dazu passt, dass Stellantis sich künftig mit einem CO2-neutralen grünen Campus für die Bereiche Verwaltung, Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb am Stammsitz präsentieren wird.

Viel unternehmerisches Potential bietet Rüsselsheim in weiteren Bereichen. Das Hyundai Motor Europe Technical Center (HMETC) plant im Gewerbegebiet Blauer See auf zusätzlich 25.000 Quadratmetern eine Erweiterung und damit einen großen zentralen Entwicklungsstandort. Neben der Entwicklung im Bestand gebe es zahlreiche Gründungen, bei denen Bausch zufolge eine Rolle spiele, dass Rüsselsheim eine sehr junge Stadt sei und mit dem Campus der Hochschule RheinMain viele Nachwuchskräfte biete. „Die Unternehmen sehen, welches Potential es hier in Rüsselsheim gibt“, führte Bausch aus und nennt beispielhaft Unternehmen wie Heliosonic, Sultotools oder den Makerspace Rakeet, den er als Ort für seine Jahrespressekonferenz wählte. Zunehmend mache sich dem Oberbürgermeister zufolge auch eine junge Gründerszene bemerkbar. Beispielhaft nannte er neuen Gastronomie wie Guutsje, Holzwurm und Bräu’s Deli. „Junge Ideen machen Sinn. Die Wirtschaftsförderung tut alles dafür, solche Ideen zu begleiten und zum Erfolg zu bringen“, unterstrich Bausch.

Als „Nukleus, der für jede Stadt wichtig ist“, bezeichnete er die Innenstadt. Deutlicher Aufbruch sei aktuell am neuen Komplex „Wohnen am Friedensplatz“ zu sehen. Die städtische Tochter gewobau hatte den leerstehenden Karstadtkomplex und Nebengebäude erworben und abgerissen. In den Folgejahren hat sie mit „Wohnen am Friedensplatz“ einen neuen modernen und markanten Komplex in der Innenstadt gebaut. Dieser umfasst 78 neue Wohnungen und künftig auch das Stadtbüro und einen Jugendtreff. „Rüsselsheim ist hier ein Vorbild für viele andere Städte, die mit Immobilien leerstehender Kaufhäuser kämpfen. Wir jammern nicht in Rüsselsheim, sondern nehmen unsere Zukunft in die Hand“, sagte Bausch.

Ein weiterer Baustein für die Innenstadtentwicklung wird das Maßnahmenbündel im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ sein. „Die Stadt hat sich hier 1,3 Millionen Fördermittel erkämpft“, wie der Oberbürgermeister betonte. Erste Aktionen im Rahmen von „Zukunft Innenstadt“ hatten bereits im vergangenen Jahr stattgefunden, 2023 wird nun ein Beteiligungsprozess und weitere Förderungen von Initiativen und Veranstaltungen erfolgen. „Wir werden im September ein Programm darstellen, wie es Rüsselsheim und die Region noch nicht erlebt haben“, kündigte Bausch an.

Wichtige Weichen für die Innenstadt und die Stadtteile stellt die Stadt dem Rathauschef zufolge auch mit einem Einzelhandel- und Zentrenkonzept. Hierfür wurden bereits umfangreiche Befragungen durchgeführt, die Ergebnisse werden der Stadtverordnetenversammlung im laufenden Jahr vorgestellt. „Ein solches Konzept ist wichtig, weil Investoren sehen, wo welches Potential vorhanden ist“, erklärte Bausch.

Neue Flächen für Gewerbe und Wohnen entstehen perspektivisch auf der rund 60 Hektar großen Eselswiese in Bauschheim. Im vergangenen Jahr wurde bereits ein umfangreiches Beteiligungsverfahren durchgeführt. 2023 werden weitere für die Bauleitplanung folgen. „Dies sind in der Summe Potentiale, die im Rhein-Main-Gebiet ihresgleichen suchen. Rüsselsheim ist eine junge und dynamische Stadt und kann mit ihrem großen Potential punkten“, sagte Bausch abschließend.

Silke Fey
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main