Start Mainz-Gonsenheim Teilerfolg für die Tennisspieler

Teilerfolg für die Tennisspieler

GONSENHEIM – Ein paar Tage vor den Vereinsmeisterschaften im Juli fand der 40-jährige Tennis-Club Gonsbachmühle (TCG) im wild romantischen Tal am Rande des Stadtteils sein Vereinsheim nicht mehr vor. Es war mitsamt der Gonsbachmühle abgerissen worden. „Es war ein Schock und wir waren verärgert, dass man uns nicht einmal informiert hat“, sagt jetzt der zweite Vorsitzende Dr. Martin Wricke. „Wenn wir kein Clubhaus haben, können wir keine Medenspiele mehr veranstalten, die Jüngeren wechseln womöglich den Verein.“ Das Problem: Das Clubhaus stand auf dem Nachbargelände des vom Verein gepachteten Gebietes mit drei Tennisplätzen. Nach der Zwangsversteigerung der alten Gonsbachmühle hatte man es mit einem neuen Eigentümer zu tun, der den Tennisspielern gesagt haben soll: „Hätte ich es nicht abgerissen, hättet ihr euch angekettet.“ Aktuell aber hat der Verein gerichtlich einen Baustopp erreicht.

Gabor Gencel, den langjährigen Vorsitzenden, hatte die Situation so belastet, dass er den Vorsitz abgab und den Jüngeren Platz machte. Auch sein alljährlich veranstaltetes Sommercamp ist ohne Vereinsheim nicht mehr möglich. „Wir besprechen jetzt die weitere Vorgehensweise“, sagt Martin Wricke und blickt traurig auf die riesige Baugrube, wo neben der Gonsbachmühle das kleine angebaute Clubhaus stand. „Die Anlage ist schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt er, das finden auch die Mitglieder.“ Nach den Medenspielen habe man immer sehr gerne dort zusammengesessen. Sie suchten keinen Streit, wollten eine gütliche Lösung, erklärt das Vorstandsmitglied weiter. Er hofft immer noch auf eine Ausnahmegenehmigung vom Grünamt für das Aufstellen eines Containers und Unterstützung von Sportdezernent Günter Beck.

Für seinen gesicherten Fortbestand braucht der Verein dringend Duschen, Umkleiden, Toiletten und eine kleine Küche. Das würde in einen Container passen, der aber auf Vereinsgelände nicht gebaut werden darf, weil es sich um Landschaftsschutzgebiet handelt. Das betrifft auch die kleine Wiese auf dem Gelände. Der Pachtvertrag für Tennisplätze und Wiese läuft noch 2033.

Einen weiteren möglichen Platz sieht Wricke da, wo jetzt die große Trauerweide steht. Sie ist krank und werde wohl gefällt. Aber mit dieser Lösung müsste sich eben auch der neue Eigentümer einverstanden erklären. „Wir wollen uns einigen, aber wir müssen auch unsere Rechte wahrnehmen im Sinne der Mitglieder“, sagt Wricke.

Seit 2014 stand das Restaurant Gonsbachmühle verwaist und verfiel immer mehr. Der damalige Eigentümer hatte dem Betreiber gekündigt und dann geschah nichts. Bis die Mühle mit dem Grundstück in diesem Jahr zwangsversteigert wurde.