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Wohnortnahe ärztliche Versorgung in Gefahr Kreistag gegen Schließung der Ärztlichen Bereitschaftspraxis in Ingelheim

Die Lichter in der Ärztliche Bereitschaftspraxis sollen nicht ausgehen, fordert der Kreistag (Symbolgrafik). Foto: Mit Hilfe der KI erstellt.

MAINZ-BINGEN – Die Ärztliche Bereitschaftspraxis (ÄBP) in Ingelheim soll bestehen bleiben. Das haben die Fraktionen im Kreistag Mainz-Bingen und Landrätin Dorothea Schäfer gemeinsam in einer Resolution gefordert, die einstimmig vom Kreisausschuss verabschiedet wurde. Hintergrund ist die Ankündigung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), einige Praxen in Rheinland-Pfalz zu schließen, darunter auch in Ingelheim, wie die Pressestelle des Landkreises berichtet.

In einem Brief an den KV-Chef Dr. Peter Heinz bittet die Landrätin darum, den Standort in Ingelheim zu bewahren. Sie sei sicher, dass es Mehrheiten und Unterstützung für die Stärkung des wohnortnahen Ärztlichen Bereitschaftsdienstes gebe. Im Schreiben fügt Schäfer hinzu: „Wenn die Bürgerinnen und Bürger aus unserem Landkreis künftig außerhalb der normalen Arzt-Öffnungszeiten weite Fahrtwege und lange Wartezeiten auf sich nehmen müssen, geht dies mit einer deutlichen Verschlechterung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung einher.“ Bei einer Schließung des Ingelheimer Standortes würden die Wartezeiten in den umliegenden Krankenhäusern in Bad Kreuznach, Bingen und Mainz voraussichtlich noch länger werden als bisher.

Alle Fraktionen des Kreistages Mainz-Bingen und die Landrätin kritisieren in einer Resolution den massiven Einschnitt im Ärztlichen Bereitschaftsdienst scharf und fordern die KV auf, die geplanten Einschränkungen, insbesondere die Schließung der Ingelheimer Bereitschaftspraxis, rückgängig zu machen. Weiterhin wird gesagt: „In Politik, Verwaltung und Bürgerschaft werden dadurch die bereits im Jahr 2020 geäußerten Befürchtungen bestätigt, dass die KV bald weitere Standorte schließt“.

Der telefonische 24-Stunden-Patientenservice 116117, welcher von der KV beworben wird und bereits 2020 diskutiert wurde, als die Bereitschaftspraxis in Bingen geschlossen wurde, sei aus der Sicht der Landrätin zwar modern, aber kein ausreichender Ersatz für eine Ärztliche Bereitschaftspraxis vor Ort.

red