Start Gesellschaft „Wir brauchen eine Verkehrswende“

„Wir brauchen eine Verkehrswende“

F-Radweg.JPG

FINTHEN – Die Sommerwochen eignen sich immer auch für ein politische Interviews mkit Amtsträgern. Wir sprachen mit Finthens Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD) zum ersten Halbjahr 2021 und den Erwartungen zum zweiten Halbjahr. 

Herr Ortsvorsteher, wo verbringen Sie dieses Jahr Ihren Sommerurlaub?

MANFRED MAHLE: Wieder im Allgäu. Dort haben wir die nötige Ruhe und Entspannung. Außerdem haben wir vor, einige Radtouren in Richtung Bodensee zu unternehmen. 

Wie ist bei Ihnen persönlich die Stimmung, was den zweiten Corona-Sommer angeht?

MANFRED MAHLE: Persönlich bin ich entspannt. Nach meiner 2. Impfung habe ich das Gefühl, „befreiter“ zu sein. Obwohl ich weiß: Das Virus ist noch nicht besiegt und die Ansteckungsgefahr, insbesondere durch neue Mutanten, besteht fort, gehe ich davon aus, dass die Krankheitsverläufe „flacher“ sein werden. 

Wie würden Sie die Stimmung bei der Bevölkerung beurteilen?

MANFRED MAHLE: Große Teile der Bevölkerung sind nach wie vor sehr zurückhaltend. Ich spüre insbesondere bei den Besuchen an den Geburtstagen und Ehejubiläen unserer Senioren auch eine Erleichterung. So ganz allmählich ist eine Rückkehr in eine „Normalität“ zu spüren. Viele Mitbürger:innen sehnen sich nach einem Besuch der Gottesdienste. Besonders auf junge Menschen wirken sich die Lockerungen sehr positiv aus. Mannschaftssport und Aktivitäten in Hallen sind wieder möglich. Man trifft sich vermehrt mit Freunden zum Sport und anderen Freizeitgestaltungen. Für unsere Geschäftswelt in Finthen, insbesondere die Gastronomie, hoffe ich sehr auf einen raschen Aufschwung.

Was an wichtigen Projekten konnte in Finthen in der ersten Hälfte umgesetzt werden?

MANFRED MAHLE: Da Treffen mit mehreren Personen nicht möglich war, blieb natürlich vieles im Argen. Wir haben jedoch gemeinsam im Ortsbeirat viele Dinge konkret umgesetzt. So gibt es jetzt eine verbindliche Zusage der Verwaltung für die Zukunft unseres Ententeiches. Auch in punkto Reinigung unseres Parkplatzes am Bürgerhaus kommt jetzt endlich Bewegung. Gerade sind wir dabei, den Fußweg entlang des Aubaches in einen besseren Zustand zu versetzen. Der einstimmige Beschluss des Ortsbeirates für einen Radwegeplan hat große Bedeutung für den Verkehr in Finthen. Große Erwartungen setze ich in den Verkehrsausschuss, den der Ortsbeirat gebildet hat. 

Der zukünftige Standort der Feuerwehr ist zu einem zentralen Thema geworden. Archivfoto: Ralph Keim

Was ist in der zweiten Jahreshälfte geplant?

MANFRED MAHLE: Wie in vielen anderen Stadtteilen steht auch in Finthen der künftige Standort für unser Feuerwehrgerätehaus im Fokus. Hier will der Ortsbeirat einen Fuß in die bereits geöffnete Tür stellen. Das bisherige Gebäude entspricht nicht mehr den Sicherheitsanforderungen. Zusammen mit den Verantwortlichen der Berufsfeuerwehr und im Dialog sollten Lösungen gefunden werden.

Das innerörtliche Verkehrsaufkommen ist weiterhin problematisch.

MANFRED MAHLE: Daher muss in Finthen eine Verkehrswende eingeleitet werden. Mit der Einrichtung der Tempo-30-Zone in der Kurmainzstraße sind die Probleme keineswegs gelöst. Anwohner:innen stellen immer wieder fest, dass die eingeschränkte Geschwindigkeit nicht beachtet wird. Dies gilt auch für die Hauptverkehrsadern Post- und Waldthausenstraße. In Zusammenarbeit mit der Verkehrsüberwachung müssen hier die Kontrollen verstärkt werden. Aber auch für die Seitenstraßen, in welchen die Menschen durch den ruhenden und beweglichen Verkehr stark betroffen sind, müssen Lösungen her. Fazit: In Finthen liegen die Probleme auf der Straße.

Wie lautet Ihr erstes Fazit Ihrer ersten Jahre als Finther Ortsvorsteher?

MANFRED MAHLE: Sehr viele Bürger:innen sprechen mich mit Vorschlägen, Anregungen und Beschwerden an. Bisher habe ich insgesamt über 500 unterschiedliche Anliegen bearbeitet. Das zeigt, dass meine Arbeit als Ortsvorsteher für alle Finther gut angenommen wird. Dabei verstehe ich mich als „Kümmerer“, der die Interessen der Bürger:innen auch gegenüber der Verwaltung vertritt. Oft wird mein Rat aber auch in persönlichen, z.B. nachbarschaftlichen Angelegenheiten gesucht. In der Zusammenarbeit der Fraktionen im Ortsbeirat gibt es noch Luft nach oben. Durch die starken Einschränkungen während der Pandemie konnten nur wenige Präsenz-Sitzungen stattfinden. Diese Situation war für einen Austausch außerhalb der Tagesordnung von Sitzungen nicht geeignet. Insgesamt gesehen macht mir persönlich die Tätigkeit als Ortsvorsteher sehr viel Spaß. 

Vorheriger ArtikelNarrenzunft Waller Wespe e.V.
Nächster ArtikelArnulf Rating setzt den Schlusspunkt
Avatar-Foto
Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“