Freiwillige reinigten die in Trebur verlegten Stolpersteine

Trebur – Kürzlich haben Freiwillige die 14 in den Bürgersteigen eingelassenen Stolpersteine gereinigt. Bis weitere dieser kleinen Mahnmale verlegt werden, wird noch geraume Zeit vergehen.

„Jetzt glänzt es wieder und ist sauber“, nickte Monika Deja vom Kulturbüro der Gemeinde Trebur zufrieden. Mit Reinigungsmitteln frischten Monika Deja und weitere Freiwillige die Stolpersteine auf. Sie erinnern an der Stelle, wo Opfer des Nationalsozialismus in Trebur zuletzt gewohnt haben.

Nach der Reinigungsaktion waren auch die Informationen über die Opfer wieder deutlicher lesbar, beispielsweise bei der ersten Station genau gegenüber des Heimatmuseums. Dort lebten einst Gustav und Flora Rosenbaum. Beide wurden 1939 von den Nationalsozialisten dazu genötigt, Trebur zu verlassen. Sie zogen nach Offenburg, entkamen ihrem Schicksal allerdings nicht. Gustav Rosenbaum wurde 1940 ins französische Internierungslager Gurs deportiert, wo er am 5. Dezember 1940 starb. Seine Ehefrau kam ebenfalls erst nach Gurs, schließlich in ein Sammellager bei Drancy und dann nach Auschwitz, wo sie 1942 ermordet wurde.

Nach dem Reinigen, was jeweils nur wenige Minuten in Anspruch nahm, hielten die Teilnehmer der Aktion, darunter Bürgermeister Carsten Sittmann (CDU), kurz inne und legten für jedes Opfer eine gelbe Rose nieder.

Acht weitere Stolpersteine sind in Geinsheim verlegt, zwölf in Astheim. Sie werden im kommenden Jahr gereinigt, kündigte Bürgermeister Sittmann an. Wie Monika Deja ergänzte, sei es nicht geplant, in diesem Jahr weitere Stolpersteine zu verlegen. Der Arbeitskreis Stolpersteine recherchiere derzeit Schicksale von Menschen, die Opfer der Euthanasiepolitik der Nationalsozialisten waren. Diese könnten dann in naher Zukunft gewürdigt werden.